Mobile Impfaktion in Maschen
Impfbürokratie sorgt für Verdruss
ts. Maschen. Heißen Kaffee wünscht sich eine Frau. Glühwein an älterer Mann. Aber gegen das Herbstwetter mit abwechselndem Nieselregen und Aufheiterungen helfen lediglich Regenschirm, Kapuze und Schal. In der Warteschlange stehen mittags annähernd 100 Menschen im Freien vor dem Gebäude der Kreisvolkshochschule in Maschen. Grund ist die mobile Impfaktion des Landkreises Harburg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) in der zeit von 10 bis 17 Uhr.
Zwei Stunden, manchmal bis zweieinhalb Stunden, müssten die Menschen mitbringen, sagt DRK-Teamleiterin Petra Winandy. Auf diese Weise bekomme man Schnupfen, schimpft ein älterer Herr in der Warteschlange. Daran zeige sich, was die Regierung für einen Unsinn verzapft habe. Der Betrieb der Impfzentren, fügt er als Erklärung hinzu, hätte nie eingestellt werden dürfen. Daraus hat auch der medizinische Leiter der DRK-Impfaktionen im Landkreis, Dr. Jörn Jepsen, nie einen Hehl gemacht. "Es war ein Fehler, die Impfzentren zu schließen", sagt er.
Zwei Stunden, manchmal zweieinhalb Stunden Zeit müssten Menschen bei den mobilen Impfaktionen ohne Anmeldung mitbringen, sagt DRK-Teamleiterin Petra Winandy. Sie drückt jedem beim Betreten des Gebäudes Impfformulare in die Hand, auch den Menschen, die zur Drittimpfung erscheinen. Die Impfbürokratie sei die Ursache für die langen Wartezeiten, so Dr. Jörn Jepsen weiter. "Wir wollten bei den mobilen Impfaktionen auf die Formulare verzichten. Aber das Ministerium besteht darauf." Die Wartezeit könnte deutlich reduziert werden, wenn die Menschen zur Impfung die aktuellen Formulare ausgedruckt auf Papier und ausgefüllt mitbrächten. Erhältlich sind die Impfformulare auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts.
Etwa ein Viertel der Menschen, die sich in Maschen impfen ließen, hätten eine Erstimpfung erhalten, sagt Petra Winandy. Ein unerwartet hoher Anteil, ist Dr. Jörn Jepsen angenehm überrascht.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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