Nach künstlichem Koma
Jörg Hartmann auf dem Weg der Genesung
Aus Seevetal ist es das Foto des Jahres: Nach künstlichem Koma und schweren Schädel-Hirn-Trauma ist Jörg Hartmann aus dem Seevetaler Gemeindeteil Hittfeld zurück auf der politischen Bühne: Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt setzt sich der 39 Jahre alte ehrenamtliche CDU-Politiker zusammen mit Parteifreunden für die energetische Sanierung der Straßenbeleuchtung in der Kirchstraße in Hittfeld ein. "Es tut gut, wieder da zu sein", sagt er.
Keine Erinnerungen an den Überfall
Erinnerungen an das, was ihm angetan wurde, hat er keine. Der Fall hat überregional Schlagzeilen gemacht - und bleibt mysteriös. Im Februar ist Jörg Hartmann mit Kopfverletzungen in der Nacht in Hittfeld aufgefunden worden. Offenbar wurde er Opfer eines Überfalls. Fremdeinwirkung sei wahrscheinlich, teilte die Polizei einige Tage später mit. Die Staatsanwaltschaft Lüneburg leitete ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts der schweren Körperverletzung gegen Unbekannt eingeleitet. Trotz einer intensiven Medienoffensive der Familie fanden sich keine Zeugen, die zur Aufklärung beitragen konnten. Das Opfer selbst konnte sich nicht äußern. Wegen der Schwere der Kopfverletzung hatten Ärzte Jörg Hartmann in ein künstliches Koma versetzt.
Er sei von einem Freund zu Fuß auf dem Weg nach Hause gewesen. "Ich spürte einen Schlag, mir wurde schwarz vor Augen", sagt Jörg Hartmann. An mehr könne er sich nicht erinnern. Offenbar sei es in der Nacht, als er die schwere Schädelverletzung erlitt, zu Wohnungseinbrüchen in der Umgebung gekommen. Möglicherweise sei er einem Einbrecher in die Quere gekommen, rätselt Jörg Hartmann selbst. Aber das sei Spekulation.
Zuversichtlich in die Zukunft
Jörg Hartmann gilt als optimistischer Mensch. Er möchte mit Zuversicht nach vorne schauen. Er trägt einen postoperativen Kopfschutzhelm, wie ihn der tschechische Fußball-Nationaltorwart Petr Cech (FC Chelsea London) nach einem Schädelbasisbruch zu einem Markenzeichen entwickelt hat. "Im 3-D-Verfahren erstellt und an meine Kopfform optimal angepasst", sagt Jörg Hartmann.
In der kommenden Woche werden Ärzte Jörg Hartmann den fehlenden Teil seiner Schädeldecke einsetzen. Anschließen folgen drei Wochen Reha.
Kampf zurück ins Leben
Nicht jeder hätte die schwere Kopfverletzung überstanden. Nach dem Aufwachen aus dem künstlichen Koma hat sich Jörg Hartmann in das Leben zurückgekämpft. Der 39-Jährige ist ein sportlicher Typ, spielt Fußball in der Altherrenmannschaft des TSV Eintracht Hittfeld. In der Reha in der Waldklinik Jesteburg erlangte Jörg Hartmann die motorischen Fähigkeiten wieder. "Ich musste wieder lernen, Treppen zu steigen", erzählt er.
Bei körperlicher Anstrengung überkomme ihn gelegentlich noch ein Schwindelgefühl. Im Gespräch am Telefon wirkt Jörg Hartmann wie genesen - flüssig in der Sprache, klar in den Formulierungen. Möglichweise in diesem Sommer bereits hofft der technische Betriebswirt, wieder in seinem Beruf tätig zu werden. Es sieht alles danach aus, dass er es schaffen wird.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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