Ramelsloh
Junger Mann engagiert sich ein Jahr lang in Afrika

Samuel Grabowski sitzt im Garten in Ramelsloh und lernt mit Hilfe eines Sprachführers einige Wort in der malawischen Landessprache Chichewa | Foto: ts
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  • Samuel Grabowski sitzt im Garten in Ramelsloh und lernt mit Hilfe eines Sprachführers einige Wort in der malawischen Landessprache Chichewa
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(ts). Am 10. August geht sein Flug, aber von Reisefieber und Aufregung fehlen bei dem 18 Jahre alten Abiturienten aus Seevetal-Ramelsloh jede Spur. Dabei ist Samuel Grabowski noch nie in einem Flugzeug gereist. Jetzt wird er mehr als 12.000 Kilometer weit von Hamburg nach Südostafrika fliegen - und das nicht, um Urlaub zu machen. Samuel Grabowski wird sich sich ein Jahr lang als Freiwilliger in Malawi engagieren, in einem der ärmsten Länder der Welt.
Der junge Mann nimmt am Freiwilligendienst "Weltwärts" teil, der vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung gefördert wird und in den Partnerländern Hilfe zur Selbsthilfe vermittelt.
Die gemeinnützige Gesellschaft "Artefact" aus Glücksburg bei Flensburg entsendet den Seevetaler nach Malawi. Nahe der der Stadt Blantyre, mit etwa 1,1 Milllionen Einwohnern die zweitgrößte des Landes, wird Samuel Grabowski beim Aufbau eines Tagungs - und Schulungszentrums mithelfen. "Die einheimischen Bauern werden dort ökologische Anbaumethoden und nachhaltige Bauweisen lernen, um die Wirtschaft weniger abhängig vom Export zu machen", sagt Samuel Grabowski.
Seine genaue Aufgabe ist noch offen. Er habe die Möglichkeit, Häuser zu bauen, auf dem Feld zu arbeiten oder den Internetauftritt zu gestalten. Samuel Grabowski tendiert zur körperlichen Arbeit, dazu, mit den Händen etwas zu schaffen. Das ist ihm nicht unbekannt: Zu Hause in Ramelsloh hat er beim Bau des Carports mitangepackt.
Im Sommer sei es in Malawi um die 30 Grad warm, im Winter 17 Grad mild. "Das ist nicht Wüste". Und ich werde nicht am ersten Tag damit beginnen, Bäume zu fällen", entgegnet der junge Deutsche Bedenkenträgern, die meinen, das Klima dort werde ihn umhauen. Mit Schutzimpfungen hat sich Samuel Grabowski auf die für Europäer ungewohnten Lebensbedingungen vorbereitet. Insgesamt neun Spritzen an sechs verschiedenen Tagen hat der Afrika-Fahrer zur Vorbeugung in der Praxis seiner Hausärztin in Hittfeld und im Tropeninstitut in Hamburg erhalten.
Auch wenn die Amtssprache in Malawi Englisch ist: Dem Seevetaler ist bewusst, dass er auf eine unbekannte Kultur stoßen wird. Seine Entsendeorganisation hat ihn und dreizehn weitere Freiwillige aus ganz Deutschland darauf vorbereitet. "Wir sollen nicht die Touristen bleiben, sondern uns anpassen", sagt Samuel Grabowski. Für ihn als Vegetarier könnte das bedeuten, ausnahmsweise aus Höflichkeit Fleisch zu essen, sollte ihm zu Ehren nach Landessitte eine Ziege geschlachtet werden.
Voraussichtlich wird er in einer eigenen Wohnung in der Großstadt Blantyre leben. Das bedeutet ein komplett neues Leben: Mit seinem Auslandsjahr katapultiert sich der 18-Jährige aus dem behüteten "Hotel Mama" von null auf hundert in die Selbstständigkeit.

Finanzielle Unterstützer gesucht
(ts). Das Auslandsjahr im "Weltwärts"-Programm kostet 10.000 Euro. 75 Prozent der Kosten übernimmt das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit. Es ist Aufgabe der Freiwilligen, die übrigen 25 Prozent, also 2.500 Euro, einzuwerben.
Samuel Grabowski sucht deshalb Spender, die das Weltwärts-Programm" unterstützen möchten. Der 18-Jährige hat dazu 1.000 Flyer drucken lassen und wird sie Ramelsloh und Umgebung verteilten. Er selbst trägt das WOCHENBLATT aus und hilft bei Gartenarbeiten in der Nachbarschaft.
Samuel Grabowski hat ein Konto auf seinen Namen bei der Sparkasse-Harburg-Buxtehude eingerichtet:
IBAN: DE06 2075 0000 0090 8217 60
BIC: NOLADE21HAM.
Die Artefact gGmbH erteilt Spendenbescheinigungen. Finanzielle Unterstützer gesucht

Samuel Grabowski sitzt im Garten in Ramelsloh und lernt mit Hilfe eines Sprachführers einige Wort in der malawischen Landessprache Chichewa | Foto: ts
12.123 Kilometer liegen zwischen Seevetal und Blantyre in Malawi | Foto: MSR
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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