CDU lädt zur Feier ein
Maschen wird 725 Jahre alt
Groß hat die Gemeinde Seevetal im vergangenen Jahr das 50-jährige Bestehen gefeiert. Möglicherweise deshalb ist ein Geburtstag eines überregional bekannten Gemeindeteils in diesem Jahr aus dem Blick geraten: Maschen wird 725 Jahre alt - das Gründungsdatum 1298 ist auf zwei Findlingen zur Erinnerung an das 700-jährigeJubiläum an der Hamburger Straße und am Dorfhaus zu sehen.
Offenbar niemandem fiel der 725. Geburtstag auf - bis eine Freundin die CDU-Politikerin Stephanie Gildemeister-Fuchs aus Maschen auf die Inschrift eines der Jubiläumssteine hinwies. Der CDU-Ortsverband Maschen, Horst, Hörsten will nun den 725. Geburtstag des Gemeindeteils zusammen mit der Bevölkerung feiern. Am Freitag, 9. Juni, 18 Uhr, im Meyers Gasthaus (Alte Bahnhofstraße 19) wird die Ortgeschichte Maschens im Mittelpunkt stehen.
Das Datum fällt in die Festwoche, in der 1998 das 700-jährige Jubiläum gefeiert wurde, erläutert der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Klaus Reinhardt.
An dem Abend am 9. Juni werden auf Einladung des CDU-Ortsverbandes Maschen die früheren CDU-Ortsbürgermeister Helmut Schiemann, Hans-Kurt Treiber und Jens Wobbe zu Gast sein und in Zeitzeugengesprächen aus der Vergangenheit erzählen. In Zusammenarbeit mit dem Gemeindearchiv Seevetal werden Fotos an das alte Maschen erinnern. Gemeindearchivar Dr. Jörn Lindner ist als Redner vorgesehen. Möglicherweise wird er aus dem Jahr 1962 berichten, als sich die schwere Sturmflut in Hamburg bis nach Maschen auswirkte.
Laut dem Gemeindearchiv Seevetal belegen archäologische Funde eine frühe Besiedlung Maschens, die bis ins 8. Jahrhundert nachweisbar ist. Ein Reihengräberfeld, das 1958 auf dem inzwischen abgetragenen Vossberg (Fuchsberg, Maschen-Heide) entdeckt wurde, ist bis ins frühe 10. Jahrhundert genutzt worden. Danach fanden Totenbestattungen auf dem Hittfelder Kirchhügel statt. Noch bis in die frühen 1960er Jahre wurde im Mascher Moor Torf gestochen, bevor die Moorflächen größtenteils dem Bau des Rangierbahnhofs wichen.
Der frühere Ortsname soll Merschene oder Merkensen gelautet haben, was so viel wie Grenzhaus bedeute. Einerseits könnte dies auf die Grenze der einstigen Gaue Mosidi (im Westen) und Bardengau (im Osten) hinweisen, deren Grenzverlauf die um Maschen fließende Seeve darstellte. Eine andere Interpretation ist, dass mit dem Namen Maschen der naturräumliche Übergang von der Marsch- in die Geestgegend gemeint sein könnte, der sich um Maschen abzeichnet. Der Ort liegt auf einer Geestinsel und ist von Niederungsgebieten umgeben: Nördlich das Urstromtal der Elbe, westlich die Seeve und östlich das Niederungsgebiet des Kohlenbachs.
Überregional bekannt ist Maschen durch den Rangierbahnhof, die Autobahnanschlussstelle und das frühere Studio Maschen, in dem prominente deutsche Musiker, zum Beispiel die Band Truck Stop, Schallplatten aufgenommen haben.
Was wünscht die Maschener Ortspolitikerin Stephanie Gildemeister-Fuchs dem Ort Maschen zum 725-jährigen Bestehen? "Gewerbetreibende und Grundeigentümer, die den Mut haben, die Schulstraße zu entwickeln", sagt sie. Die Schulstraße ist ein Einzelhandelszentrum der Gemeinde Seevetal und erhält Förderung des Bundes zur Aufwertung.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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