Naturschutz in Seevetal
Nur gucken - nicht betreten!
ts. Seevetal. Auf einer 15 Hektar großen, extensiv bewirtschafteten Grünfläche der Gemeinde Seevetal am Rübenberg in Ohlendorf siedeln sich seltene und bedrohte Arten an. Die Gemeinde Seevetal machte jetzt in einer Pressemitteilung auf das Areal für den Naturschutz aufmerksam. Betreten werden darf es aber nicht, Besucher würden das empfindliche Ökosystem stören. Immerhin gewährt ein Rundweg Einblicke in die heile Natur mit Wiesen, hecken, Obstbäumen und einer kleinen Waldfläche.
Gefährdete und seltene Pflanzen- und Tierarten ließen sich nachweisen. Die „Wiesen-Flockenblume“, das „Echte Labkraut“ oder der „Kleine Wiesenknopf“ seien Beispiele dafür. Beobachtungen und Kartierungen würden das belegen.
Unter den Schmetterlingsarten tue sich am Rübenberg der „Blutbär“ hervor, der in Niedersachen als stark gefährdet gilt. Diese Schmetterlingsart ist gleichzeitig der natürlich vorkommende Fraßfeind des giftigen Jakobskreuzkrautes. Durch die Verbreitung dieses Nützlings sei das Jakobskreuzkraut in den letzten Jahren erfolgreich bekämpft worden.
Unter den vielen erfassten Vogelarten seien allein elf Brutreviere der gefährdeten Feldlerche gezählt worden. Das Gebiet zähle damit zu den regional bedeutsamen Brutvogelgebieten. Besonders viele Bodenbrüter würden sich dort wohlfühlen.
Die Naturschutzfläche am Rübenberg sei laut der Gemeinde Seevetal ein gutes Beispiel für eine funktionierende Ökokette: Damit das ausgedehnte Grünland weiterhin offen bleibt, werden die Wiesen seit dem letzten Jahr von Rindern beweidet. Die alte Nutztierrasse „Deutsches Shorthorn“, die in der Roten Liste der bedrohten Nutztiere in Deutschland als „stark gefährdet“ geführt wird, sorge dafür, dass die Wiesen nicht durch Busch- und Waldpflanzen erobert werden können.
Seevetals Umweltreferentin Pia Utermöhlen und ihre Mitarbeiter sind stolz auf die Entwicklung: "Hier verbinden sich auf erfolgreiche Weise die Themen Naturschutz und Artenschutz. Wir erleben außerdem die aktive Pflege alter Nutztierrassen sowie einen wertvollen Insektenschutz - eins greift hier in das andere", sagt Pia Utermöhlen.
Anlass für den Kauf und die naturnahe Entwicklung der Flächen am Rübenberg war der Aufbau eines Seevetaler Ökokontos. Ziel eines Ökokontos ist es, im Vorfeld naturschutzfachliche Ausgleichsflächen zu entwickeln, die spätere Bauvorhaben - und damit die Versiegelung von Flächen - kompensieren sollen.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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