"ric" schließt seine Türen / Burg Seevetal noch bis Ende März geöffnet
kb. Hittfeld. Theater, Konzerte, Messen: In Seevetal wird es mittelfristig etwas ruhiger zugehen, was größere Veranstaltungen betrifft. Im "ric - rail info center" fand nach zwölf erfolgreichen Jahren am vergangenen Freitag die letzte Veranstaltung statt - Ende März schließt auch die Burg Seevetal für 18 Monate die Türen. Dann steht die dringend notwendige Sanierung des Gebäudes an.
Für die Verantwortlichen der Stahlberg Stiftung war die Schließung des "ric" kein leichter, aber ein notwendiger Schritt. "Weil eine Stiftung nur mit ihren Zinserträgen arbeiten darf, ist die langanhaltende Zinstiefphase für Stiftungen derzeit schwierig", sagt Gundi Hauptmüller, Geschäftsführerin der Stiftung und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. "Wir haben einen Teil des Geländes lange Zeit vermietet und damit das 'ric' mitfinanziert. Doch wir haben keinen neuen Mieter gefunden und so mussten wir uns schweren Herzens zum Verkauf der Gesamtanlage entschließen", so Hauptmüller weiter.
Das "ric" kann auf viele kulturelle Höhepunkte zurückblicken. Auftritte von Hannelore Hoger, Harry Rowohlt, Otto Sander, Gudrun Landgrebe oder Witta Pohl sind vielen in Erinnerung geblieben. Mit der Schließung verliert Seevetal eine attraktive Veranstaltungsstätte.
Für Musicals, Theater, Tanzveranstaltungen, Firmen-Events und Messen steht ab Ende März auch die Burg Seevetal nicht mehr zur Verfügung. 18 Monate sind für die Sanierung eingeplant, u.a. muss die Burg mit einer vollautomatischen Brandmeldeanlage ausgerüstet werden. Außerdem zieht das Veranstaltungsmanagement in die Burg und es wird ein "Treffpunkt Hittfeld" eingerichtet, der Gruppen und Vereinen für Treffen zur Verfügung stehen soll. Der bisherige Restaurant- und Großküchenbereich soll zugunsten eines Cateringbereichs aufgegeben werden. In die Maßnahme werden rund 6,5 Millionen Euro investiert.
Veranstalter müssen sich nun Ausweichmöglichkeiten suchen. Das Helbach-Haus in Meckelfeld oder der Fleester Hoff in Fleestedt stehen zwar für Events zur Verfügung, dort sind aber nur Veranstaltungen in einem gewissen Größenbereich möglich. Im Fleester Hoff haben bis zu 200 Personen Platz, im Helbach-Haus etwa 220 bei Nutzung beider Säle. Für Messen oder große Bühnen-Shows eignen sich beide Gebäude eher nicht. Diese Veranstaltungen werden zumindest zwischenzeitlich außerhalb des Gemeindegebietes stattfinden. Erfreulich: Laut Gemeindesprecher Andreas Schmidt gibt es bereits erste Reservierungen für die Zeit nach der Renovierung. "Die bisherigen Gespräche haben uns gezeigt, dass ein Veranstaltungsgelände wie die Burg gefragt ist", so Schmidt. Ausschließen lasse es sich natürlich nicht, dass sich Veranstalter langfristig umorientieren. "Aber mit der Burg bieten wir nach der Sanierung natürlich langfristig Planungssicherheit", so Schmidt.
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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