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Robonatives in Hittfeld
Roboter verstehen und bedienen lernen

Hugo Gocht und Lehrkraft Leif Wille schauen sich gemeinsam ein aufgetretenes Problem an. Die blaue Farbe stellt den Roboter aktuell vor Schwierigkeiten | Foto: sra
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  • Hugo Gocht und Lehrkraft Leif Wille schauen sich gemeinsam ein aufgetretenes Problem an. Die blaue Farbe stellt den Roboter aktuell vor Schwierigkeiten
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Roboter, Drohnen, 3-D-Drucker – Programmierung, Kreativität und Teamarbeit: Das und vieles mehr erwartet Schülerinnen und Schüler im Hittfelder Medienzentrum des Landkreises Harburg.

Das WOCHENBLATT besuchte jetzt die Robotik-AG, geleitet von Leif Wille vom Gymnasium Hittfeld, und erhielt einen Einblick in die Arbeit von fünf jungen Robonatives.

"Robonatives nennen wir Menschen, die keine Angst vor der Berührung und der Arbeit mit Robotern haben", so beschreibt die Robokind Stiftung sinngemäß den Begriff Robonatives. Die Stiftung verfolgt mit der Robonatives-Initiative eine nachhaltige und langfristige Fachkräftestrategie zur Stärkung der Region Hannover und des Landes Niedersachsen.

Das Gymnasium Hittfeld nimmt als eine von 53 allgemeinbildenden Laborschulen an der Landesinitiative n-21 zum Thema „Mensch-Roboter-Kollaboration – Robonatives“ teil, einem Teil des niedersächsischen Masterplans Digitalisierung.

Hugo Gocht (2. v. li. Jg. 6), Leif Wille (betreuende Lehrkraft), Tim Pengel (Jg. 6), Johannes Matussek (Jg. 7), Micha Mahns (Jg. 7) | Foto: sra
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Die Sicherheit hat oberste Priorität

In Schulen sind kollaborative und taktile Roboter ideal einsetzbar, da sie ohne räumliche Trennung, Zäune oder Sicherheitszellen auskommen. Sensoren in den Roboterarmen gewährleisten die Sicherheit der Nutzer, indem sie Kollisionen erkennen und die Bewegungen sofort stoppen.

Hierzu führt eine Hittfelder Gruppe gerade ein Projekt zur Kraftmessung durch. Alles "Marke Eigenbau" in gemeinsamer Arbeit der Schüler, der Lehrkräfte und der Mitarbeiter des Medienzentrums.

"Wir möchten das Medienzentrum fachübergreifend nutzen und nicht nur die offensichtlichen Fächer wie Informatik, Physik und Mathematik integrieren. 'Was darf ein Roboter können, was darf er nicht – oder wie doll darf er etwas?', sind spannende Themen für philosophische Bereiche – Stichwort Ethik", sagt Leif Wille in Bezug auf die Kräfte, die "seine" Roboter einsetzen können. Der engagierte Lehrer nennt weitere Beispiele: "Als Erasmus-Plus-Schule ist uns daran gelegen, dass auch die Anleitungen der Roboter sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch verfügbar sind – was wir natürlich auch im Unterricht einsetzen."

Die kürzliche Einweihung des Medienzentrums:

Technisches Verständnis führt zu Mündigkeit

Das Projekt zielt darauf ab, Fachinhalte mit praxisnahen und zeitgemäßen Methoden zu verknüpfen. Mit der Ausstattung von 15 kollaborativen Sechsachs-Robotern („Niryo Ned“) wird den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, Themen wie „Industrie 4.0“ oder den Einsatz von Pflegerobotern im Kontext des Pflegenotstands praxisnah zu erkunden. Die finanzielle Förderung erfolgt durch das Land Niedersachsen, ergänzt durch Mittel des Landkreises Harburg.

Die Kamera und LED-Beleuchtung haben die Mitarbeiter des Medienzentrums inhouse nachgerüstet | Foto: sra
  • Die Kamera und LED-Beleuchtung haben die Mitarbeiter des Medienzentrums inhouse nachgerüstet
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Fehler machen ist erwünscht

Neben dem greifbaren Lernerfolg lernen die Schülerinnen und Schüler noch etwas anderes sehr Wichtiges, wie Ekkehard Brüggemann, Leiter des Medienzentrums, betont: "Besonders positiv ist die Fehlerkultur hier. Schüler lernen, dass Fehler machen völlig in Ordnung, normal und sogar notwendig ist, um voranzukommen."

Ein praktisches Beispiel dafür liefert ein Schüler der neunten Klasse, der sich mit dem Programm "MIMO" die Programmiersprache Python aneignet. „Beim Programmieren geht es oft um ‚Try and Error‘ – also Ausprobieren und aus Fehlern lernen“, erklärt der engagierte Junge, der für sein Projekt zur Lagerlogistik sogar einen Roboter mit nach Hause nehmen darf. „Das ist super und gibt mir ganz neue Möglichkeiten. Ich kann dann zu Hause neue Codes ausprobieren und in den Ferien weiter daran arbeiten“, sagt der Hittfelder Schüler begeistert.

Der Hittfelder Schüler freut sich auf die Ferien. Dank des „Mentorenprojekts“ darf er einen der Roboter mit nach Hause nehmen und kann weiter an seinem Projekt arbeiten. | Foto: sra
  • Der Hittfelder Schüler freut sich auf die Ferien. Dank des „Mentorenprojekts“ darf er einen der Roboter mit nach Hause nehmen und kann weiter an seinem Projekt arbeiten.
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Teamarbeit in spannenden Projekten

Ein weiteres Projekt der AG: Johannes Matussek und Micha Mahns bringen zwei Robotern bei, automatisiert und gemeinsam einen vereinfachten Jenga-Turm zu bauen. „Die Schwierigkeit ist nicht, die Kommunikation zwischen den beiden herzustellen, sondern sie so arbeiten zu lassen, dass sie nicht miteinander kollidieren“, erklärt der Siebtklässler Micha Mahns.

Die beiden Roboter sollen gemeinsam einen vereinfachten Jengaturm bauen. Die Schwierigkeit: sie dürfen nicht kollidieren | Foto: sra
  • Die beiden Roboter sollen gemeinsam einen vereinfachten Jengaturm bauen. Die Schwierigkeit: sie dürfen nicht kollidieren
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Tim Pengel und Hugo Gocht arbeiten direkt am Arbeitsplatz daneben an einer automatisierten Formerkennung, später möglicherweise einsetzbar im Chemieunterricht. Hierfür wurde ein Roboter vom Medienzentrum mit einer Kamera und LED-Beleuchtung ausgestattet. Der "Niryo Ned" soll bei richtiger Programmierung runde von viereckigen Formen unterscheiden, greifen und dann in die jeweils korrekten, sich farblich voneinander unterscheidenden Schalen ablegen.

Die Aufgabe: Der Roboter muss die Befehle erhalten, runde und eckige Formen zu unterscheiden und diese in die korrekten farblichen Schalen zu legen. | Foto: sra
  • Die Aufgabe: Der Roboter muss die Befehle erhalten, runde und eckige Formen zu unterscheiden und diese in die korrekten farblichen Schalen zu legen.
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Neben all dem fachlichen Lernen fördert die gemeinsame Projektarbeit auch die Teamfähigkeit der Teilnehmenden. „Die Schülerinnen und Schüler erkennen, dass jeder gute Ideen einbringen kann und man gemeinsam schneller zum Ziel kommt“, resümiert Wille und erinnert daran, dass auch Mädchen sowohl in der AG als auch dem Medienzentrum herzlich willkommen sind.

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Redakteur:

Sven Rathert aus Seevetal

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