IGS Seevetal
Schüler werden nicht müde im Engagement für die Ukraine
ts. Hittfeld. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in der vergangenen Woche in einer Videobotschaft zu Protesten gegen den Überfall Russlands auf die Ukraine aufgerufen. Überall auf der Welt sollten die Menschen aus ihren Wohnungen, Büros und Schulen mit ukrainischen Symbolen auf die Straßen kommen, appellierte er.
Zeichen dieser Art hatten die Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule (IGS) Seevetal bereits ohne die Motivation einer Videobotschaft gesetzt. In den vergangenen Wochen seit Ausbruch des Krieges haben sie zahlreiche Aktionen gestartet. Auf dem Sportplatz formierte sich die Schülerschaft zu dem bekannten Friedenszeichen und dem Schriftzug "Peace". Mit einer Kameradrohne nahm Jonathan Quack die Formation aus der Luft auf, um das Bild via Internet in die Welt zu senden. Vielleicht sieht es ja jemand in der Ukraine und spendet Trost, dass der Krieg den Schülerinnen und Schülern in Seevetal alles andere als egal ist.
"Wir haben bei einem Kuchenverkauf in zwei Pausen 530 Euro Spenden eingenommen", sagt der 13 Jahre alte Kenai Giertz. 26 Kuchen hatten Schüler und Eltern dazu gebacken. Der Erlös geht an die Diakonie Katastrophenhilfe, das humanitäre Hilfswerk der Evangelischen Kirchen in Deutschland
Im Forum der Schule stapeln sich Schulranzen und anderer Schulbedarf. Es handelt sich um Spenden für ukrainische Kinder, die nach Deutschland geflüchtet sind. Allein an einem Tag kamen 26 Schultornister zusammen.
Projektionen an der Wand des Schulforums erinnern täglich an den Krieg in der Ukraine. Tagesaktuelle Nachrichten und Hintergrundinformationen (zum Beispiel: Woher bezieht Deutschland Erdgas?) bieten den Schülern und Schülerinnen Anlass zu Gesprächen.
Einen Schüler aus der Ukraine hat die IGS Seevetal bereits aufgenommen. Weite werden folgen. Eine Mammutaufgabe kommt auf die Schulen in Deutschland zu. Schulleiterin Alexandra Neukirch erhält viele Anrufe von deutschen Gasteltern mit der Bitte, ukrainische Kinder zu beschulen. Eigentlich nicht möglich, denn die IGS Seevetal ist begehrt, platzt aus allen Nähten. Eine zentrale staatliche Koordinierungsstelle gebe es noch nicht, sagt Alexandra Neukirch.
Indes pflanzen die Blumenbeete in den ukrainischen Landesfarben und sprühen mit Farbe Friedenstauben auf die Böden des Schulgeländes. Sie werden nicht müde in ihrem Engagement, damit der Ausnahmezustand in der Ukraine nie Routine wird. Schulsprecherin Jona Knippenberg (17): "Wir wollen dabei nicht vergessen, dass es Kriege auch anderswo auf der Welt gibt."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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