Historischer Rundweg geplant
Spaziergang durch 1.175 Jahre Ortsgeschichte in Ramelsloh
ts. Ramelsloh. Der flüchtende Benediktinermönch Ansgar (vermutlich 801 - 865) gilt als der prominenteste Besucher in Ramelsloh. Mit seinem Namen ist die Geschichte des Dorfes, in dem heute 1.900 Menschen leben, eng verbunden. Neubürger dürfte überraschen, dass bis in die 1980er-Jahre hinein gleich fünf Gasthäuser Einheimische und Auswärtige bewirteten. Und was hat es eigentlich mit der Legende auf sich, dass ein geheimer, unterirdischer Tunnel die Kirche mit dem ehemaligen Gasthaus Klosterburg verband?
Ramelsloh wurde erstmals im Jahre 845 schriftlich erwähnt. An Geschichte ist der Ort also reich, an Geschichten auch. Am besten kennt sie der Dorfchronist Ingo Pape. Er liefert die Fakten für den historischen Rundweg, den der noch junge Verein Wir in Ramelsloh plant. Vorbilder sind der Hallonenweg in Maschen und die Hittfelder Bahnhofsrunde. "Ramelsloh ist ein historischer Ort, und wir fühlen uns diesem Erbe verpflichtet", sagt der zweite Vorsitzende Klaus Riebau.
1.175 Jahre alt ist Ramelsloh in diesem Jahr geworden. Eigentlich hätte das Dorf diesen besonderen Geburtstag öffentlichkeitswirksam begehen wollen, aber die Corona-Pandemie machte den geplanten Feierlichkeiten einen Strich durch die Rechnung. Aus Anlass des 1.175-jährigen Bestehens will der Verein Wir in Ramelsloh unbedingt in diesem Jahr noch mit seinen Projekt beginnen.
An dem geplanten Rundweg möchten die Vereinsmitglieder an zunächst zehn Stationen Schautafeln aufstellen und auf diese Weise Dorfgeschichte erlebbar machen. "Ansgar-Rundweg" soll der informative Pfad heißen. "Ansgar ist der Grund, warum unser Dorf urkundlich erwähnt worden ist", sagt der erste Vorsitzende Christian Heuer.
Als Start ist der Domplatz mit Kirche, Glockenturm und altem Pfarrhaus vorgesehen. Weitere Schautafeln sind an der früheren Schule oder dem ehemaligen Feuerwehrhaus vorgesehen. Digital ließe sich der Rundweg mit weiten Bildern und Informationen ausbauen. Zum Beispiel, dass in Ramelsloh einst ein Kühlhaus gestanden hat, an der heutigen Straße Distelort. Nur noch ältere Einwohner wissen das. Landwirte und Jäger hatten dort Wild zwischengelagert.
Die Kosten für die ersten zehn Tafeln betragen nach Angaben des Vereins 6.000 Euro. Die Volksbank Lüneburger Heide unterstützt das Projekt mit 1.000 Euro. Über einen Zuschuss der Gemeinde Seevetal berät der Finanzausschuss des Gemeinderats in seiner nächsten Sitzung am Montag, 5. Oktober. Christian Heuer: "Wir möchten in diesem Jahr zumindest mit der ersten Schautafel am Dom-platz starten."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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