Wer erinnert sich ans "Kistendorf"?
kb. Seevetal. Seit über einem Jahr versuchen die Mitglieder des Heimatvereins Hittfeld, allen voran die beiden Vorsitzenden Henning Drewes und Klaus Prigge, etwas über das sogenannte "Kistendorf" herauszufinden. Drewes und Prigge suchen Zeitzeugen, die sich an die kleine Siedlung, die um 1943 in der Nähe von Hittfeld gebaut wurde, erinnern und vielleicht selbst dort gelebt haben. Jetzt hoffen sie auf die Mithilfe der WOCHENBLATT-Leser.
Das "Kistendorf" bestand aus ca. neun einfachen Holzhütten und wurde vermutlich Ende 1943 vom Bauunternehmer Otto Lange an der Eddelsener Straße (in Fahrtrichtung Tötensen auf der linken Seite kurz hinter der Bahnunterführung) gebaut. Die kleinen Häuschen, die an einem Waldrand standen, dienten ausgebombten Familien als Übergangs-Zuhause. Es gibt Gerüchte, dass sich gegen Kriegsende auch Fahnenflüchtige im "Kistendorf" versteckten. Die dunkelbraunen Hütten bestanden aus zwei Zimmern, eines diente als Küche, das zweite als Schlafraum. Für die Häuser gab es einen Stromanschluss, ein Plumpsklo und eine Wasserpumpe. Wahrscheinlich Mitte der 1950er Jahre verschwanden die Holzhäuser wieder. Derzeit ist dort, wo die kleine Siedlung stand, eine Wiese.
"Leider haben wir bisher bis auf einen Zeitzeugen, der als Kind eine Zeit lang im Kistendorf lebte, niemanden gefunden, der sich an die Siedlung erinnert", sagt Henning Drewes. Besonders freuen würde er sich, wenn noch alte Fotoaufnahmen der Häuser existieren. Diese würde der Heimatverein für sein Archiv gerne digitalisieren. "Die Originalbilder geben wir den Besitzern zurück, versichert Klaus Prigge.
Wer sich an das "Kistendorf" erinnert oder sogar selbst dort gelebt hat, wendet sich an Henning Drewes unter Tel. 04105 - 2963. Der Heimatverein freut sich auch immer über neue Mitglieder. Die Treffen finden jeden ersten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr im Gasthaus "Zur Linde" in Hittfeld statt. Infos gibt es auch auf http://www.heimatverein-hittfeld.de.
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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