2G-Regel
Wie der Verein Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal seinen Weihnachtsbasar in diesem Jahr möglich macht

Die Vorsitzende des Vereins Hilfe für krebskranke Kinder, Anette Kosakowski (re.) und ihre Stieftochter Tina Sammann | Foto: ts
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  • Die Vorsitzende des Vereins Hilfe für krebskranke Kinder, Anette Kosakowski (re.) und ihre Stieftochter Tina Sammann
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ts. Horst. Während ehrenamtliche Veranstalter im Landkreis Harburg in diesem Jahr mit Hinweis auf die Auflagen zur Kontaktbeschränkungen erneut nahezu alle Weihnachtsmärkte abgesagt haben, organisiert der Verein Hilfe für krebskranke Kinder seinen Weihnachtsbasar am Sonntag, 28. November, als 2G-Veranstaltung. Der Weihnachtsbasar in Horst zugunsten der Kinderkrebshilfe ist die bekannteste Benefizveranstaltung in Seevetal.

Das Engagement der Ehrenamtlichen, unter Hygieneauflagen überhaupt einen Markt zu veranstalten, honorieren nicht alle Menschen. Dass ausschließlich vollständig Geimpfte und Genesene Zutritt haben sollen, wollen manche nicht akzeptieren. Ihre Wut entladen sie in den sozialen Netzwerken und Kurznachrichten. Der Verein würde gesunde Menschen (kürzlich negativ Getestete) aussperren und zu Aussätzigen abstempeln, bekommt die Vereinsvorsitzende Anette Kosakowski zu lesen. Sogar einen Vergleich mit dem Nationalsozialismus zieht jemand heran.

Anette Kosakowski, Vorsitzende des Vereins Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal, ist seit 1995 verantwortlich für den Benefizbasar, an dem vor der Corona-Pandemie bis zu 300 Ehrenamtliche beteiligt waren. Eine von ihnen ist ihre Stieftochter Tina Sammann. Im vergangenen Jahr musste der Weihnachtsbasar wegen der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausfallen. "Im Vorstand sind wir uns einig: Das soll in diesem Jahr nicht noch einmal passieren", sagt Anette Kosakowski.

Während andere Veranstalter vor den Auflagen für Veranstaltungen in der Pandemie kapitulieren und für Ehrenamtliche für unausführbar halten, traut sich der Verein Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal einen Markt trotz strenger Vorschriften zu. Mit Blick auf die Schutzvorschriften des Gesundheitsamtes sei 2G (Zutritt nur für Geimpfte und Genesene) das einzig geeignete Modell dazu. Die Raumaufteilung in der Grundschule Horst mit ihren engen, besonders langen Fluren sei nicht geeignet, vorgeschriebene Abstände umzusetzen.

"Wir hätten Laufwege auszeichnen müssen", erklärt Anette Kosakowski. Die 3G-Regel erschwere es, dass Menschen sich in markttypischer Atmosphäre begegnen dürfen. Deshalb habe sich der Vereinsvorstand auf die 2G-Regel verständigt.

Damit ist der Verein Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal nicht allein. Der Verein Wassermühle Karoxbostel plant seinen Adventsmarkt am Samstag, 4. Dezember, ebenfalls als 2G-Veranstaltung. Auch beim Volksfest Hamburger Dom gilt die 2G-Regel. Bei stark steigenden Corona-Infektionszahlen läuft in ganz Deutschland in der Veranstaltungsbranche alles auf die 2G-Regel hinaus.

Auf keinen Fall sollte der Weihnachtsbasar im zweiten Jahr hintereinander ausfallen. "Wenn die Menschen in ihrem Kokon verschwinden, verlieren sie den Blick auf die Kinderkrebshilfe", sagt Tina Sammann. Die Veranstaltung des Basars sei ein Versuch, in die Normalität zurückzukehren.

Auch unter den Bedingungen der 2G-Regel wird der Basar nicht derselbe sein wie zuletzt im Jahr 2019. Der Verein reduziert die Auslastung des Schulgebäudes um die Hälfte. Das bedeutet: keine Bücherecke, kein Flohmarkt, weniger Verkaufsstände. "So stehen die Menschen nicht so eng beieinander", sagt Anette Kosakowski. Den Fokus des Basars legt der Veranstalter auf das Freiluft-Gelände.

Der Zutritt auf das Gelände erfolgt ausschließlich durch das Haupttor. Besucher müssen ihren Impfnachweis oder Genesenennachweis vorzeigen, erhalten ein Armband. Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes werden die Ehrenamtlichen dabei unterstützen. "Wir werden Diskussionen ausgesetzt sein", vermutet Anette Kosakowski.

Zusätzlich wird an dem Veranstaltungstag das Deutsche Rote Kreuz während des Weihnachtsbasars in der Grundschule Horst Menschen gegen COVID-19 impfen. Bei der Sonderaktion sind Erst-, Zweit- und Drittimpfungen (sogenannte Boosterimpfungen) vorgesehen. Impfung und Basar sind räumlich vollständig voneinander getrennt, haben jeweils eigene Eingänge.

Der Weihnachtsbasar geht auf das Jahr 1976 zurück, als ein Schüler unheilbar an Leukämie erkrankte. Eltern von Mitschülern organisierten damals spontan einen Basar und spendeten den Erlös der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg am Universitätsklinikum Eppendorf. Seitdem findet der Benefizmarkt immer am ersten Advent in der Grundschule Horst statt. "Ich denke, dass der Weihnachtsbasar schön werden wird, trotz aller Auflagen", sagt Anette Kosakowski.

45. Weihnachtsbasar des Vereins Hilfe für krebskranke Kinder Seevetal e.V. , Sonntag, 28. November, 11-17 Uhr, Grundschule Horst, Horster Landstraße 144. Es gilt die 2G-Regel.

Niedersachsen veröffentlicht neue Corona-Verordnung

Die Vorsitzende des Vereins Hilfe für krebskranke Kinder, Anette Kosakowski (re.) und ihre Stieftochter Tina Sammann | Foto: ts
Der Weihnachtsbasar zugunsten der Kinderkrebshilfe (Foto aus 2018) an der Grundschule Horst ist die bekannteste Benefiz-Veranstaltung in Seevetal | Foto: ts
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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