"Wir bleiben hellwach": BI gegen die Raststätte Elbmarsch besteht seit drei Jahren
kb. Meckelfeld. "Wir hätten nie gedacht, dass wir drei Jahre und länger bestehen müssen", sagt Rainer Weseloh, der gemeinsam mit Angelika Gaertner Mitte November 2012 die Bürgerinitiative (BI) gegen die Raststätte Elbmarsch ins Leben rief. Seit Bekanntwerden der Pläne der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau für eine Mega-Rastanlage an der A1 bei Meckelfeld kämpft die Bürgerinitiative gegen den Bau der Raststätte. Dank ihres Einsatzes reichten über 6.400 Bürger Einwendungen gegen das Projekt ein. Eine Entscheidung ist noch immer offen.
Das Entsetzen in Seevetal war groß, als auf einer Sondersitzung des Umwelt- und Planungsausschusses und des Ortsrates Meckelfeld Ende Oktober 2012 zum ersten Mal über die geplante Tank- und Rastanlage an der A1 informiert wurde. Auf einer rund 23 Hektar großen Fläche - größer als die Hamburger Binnenalster - sollen hier insgesamt 255 Lkw-Stellplätze, 311 Pkw-Parkplätze sowie weitere Stellflächen für Busse und Schwerlasttransporter entstehen. Damit verbunden ist nicht nur eine zusätzliche Verkehrsbelastung für die Anwohner, sondern auch ein nicht wieder gut zu machender Eingriff in das Landschaftsbild.
"Unsere Hauptaufgabe war von Beginn an, diese Mega-Rastanlage nahe der Wohnbebauung zu verhindern", erklärt Angelika Gaertner. Unterstützt von einem breiten Bündnis aus Bürgern und Politikern aller Parteien macht die BI immer wieder auf ihr Anliegen aufmerksam. "Dabei ist Sachlichkeit unser oberstes Gebot", sagt Rainer Weseloh. Wie andere hochrangige Politiker war zuletzt Niedersachsens Verkehrsministier Olaf Lies auf Initiative der BI zu Gast am Seevedeich, um sich vor Ort ein Bild zu machen. Auch er kritisierte die Standortwahl für die Rastanlage und versprach, die Bürgerinitiative im weiteren Verfahren zu unterstützen.
Der Erörterungstermin im Rahmen des Planverfahrens steht voraussichtlich im kommenden Frühjahr an. Bis dahin wird die Landesbehörde den riesigen Berg an Einwendungen geprüft haben. "Wir hoffen stark, dass die politisch Verantwortlichen noch die Notbremse ziehen", sagt Seevetals ehemaliger Bürgermeister Günter Schwarz, der auch zum Vorstand der BI gehört. Eine Alternativfläche gebe es auf Hamburger Gebiet mit dem Areal "Neuland 23". "Doch hier verfolgt die Hansestadt andere, wirtschaftlich interessantere Planungen", so Schwarz.
Trotz der ungewöhnlich langen Verfahrensdauer: "Wir bleiben hellwach!", sagt Rainer Weseloh. "Wir werden uns intensiv auf den Anhörungstermin vorbereiten. Die Entscheidungsträger müssen begreifen, dass bei solchen Mega-Planungen die Belange von Natur und Mensch nicht ausgeblendet werden dürfen."
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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