"Wollen etwas zurückgeben": Flüchtlinge spenden an Kinderwehr und Krebshilfe
kb. Maschen. Eine wirklich tolle Geste: Die Flüchtlinge, die im ehemaligen Jugendheim am Reiherhorstweg in Maschen untergebracht sind, haben jetzt 80 Euro an die örtliche Kinderfeuerwehr und weitere 40 Euro an den Seevetaler Verein "Hilfe für krebskranke Kinder" gespendet. Das Geld haben die jungen Männer mit dem Verkauf von Schrott und Altmetall verdient, u.a. haben sie alte Computer auseinander gebaut, die für diesen Zweck abgegeben wurden. "Die Deutschen haben uns sehr geholfen. Wir möchten etwas zurückgeben", sagen die Flüchtlinge.
Unterstützt wurden die Asylsuchenden bei ihrer Aktion vom Maschener Faruk Süren. Das Projekt "Schrott sei dank" hat er auch schon in Hamburg durchgeführt, wo er bei der Schulbehörde tätig ist. "Ich bin durch die Flüchtlingsinitiative 'Maschen help' in Kontakt zu den Flüchtlingen gekommen und habe schnell gemerkt, dass es den Männern sehr wichtig ist, etwas Sinnvolles zu tun und nicht nur Bittsteller zu sein", erzählt Süren, der selbst türkische Wurzeln hat. Als er mit den alten Computern nach Maschen kam, rechnete er mit vier, fünf Männern, die mithelfen. "Doch ruckzuck waren 20 Jungs dabei, die die alten Geräte in ihre Einzelteile zerlegt und alles sortiert haben", erzählt Süren.
Wohin die Spenden fließen sollen, haben die Flüchtlinge selbst entschieden. "Den Jungs war wichtig, dass das Geld an Vereine und Institutionen hier im Ort geht, die sich für Kinder einsetzen", sagt Faruk Süren. Bei der Kinderfeuerwehr Maschen war die Freude über die Spende riesig. "Wir danken allen Flüchtlingen für diese wunderbare Aktion", so Kinderfeuerwehrwartin Carina Schneider. Beim Internationalen Café am vergangenen Samstag bekamen auch die Unterstützer von "Maschen help" ein kleines Dankeschön: Aus Kabelresten hatten die Flüchtlinge Herzen gebastelt.
In der Flüchtlingsunterkunft in Maschen wird jetzt schon über weitere Aktionen nachgedacht, u.a. ist ein Kunstprojekt im Gespräch. "Es wäre einfach schön, wenn sich der Kontakt zwischen den Flüchtlingen und den Bürgern noch weiter ausweitet", hofft Faruk Süren. Er selbst will dabei gar nicht im Vordergrund stehen. "Die Flüchtlinge sind diejenigen, um die es geht", sagt er. Den jungen Männern fehlt im Alltag oft die Möglichkeit, sich sinnvoll zu beschäftigen. Neben den Deutschkursen sind sie meist zum Nichtstun verdammt. "Wenn man uns die Möglichkeit gibt, würden wir gerne öfter helfen", sagt einer der Flüchtlinge.
• Das nächste "Internationale Café" findet am Samstag, 14. November, von 15 bis 17.30 Uhr im Gemeindesaal an der Friedenskirche in Maschen statt. Infos zum Unterstützerkreis "Maschen help" gibt es auf http://maschen.help. Infos zu Faruk Sürens Initiative "Ideen im Team" unter http://www.ideen-im-team.de.
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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