Nach Anschlägen in Halle
Zeichen für Frieden und Toleranz setzen
bim. Hittfeld/Marschacht. Die Anschläge in Halle (Saale) und der unverhohlene Antisemitismus, der den Täter antrieb, erschüttern auch im Landkreis Harburg viele Menschen. Die ev.-luth. Kirchengemeinde Hittfeld lädt vor diesem Hintergrund nun ab kommenden Montag, 14. Oktober, jeweils montags um 18 Uhr in die Hittfelder Mauritiuskirche zu Friedensgebeten ein.
Pastorin Martina Wüstefeld: „Anschläge in Halle/Saale und Afghanistan, Kriege überall auf der Welt, Streit unter Nachbarn und in Familien – die Welt ist kein friedlicher Ort. Wir machen uns stark für den Frieden und folgen der Jahreslosung ‚Suchet den Frieden und jaget ihm nach‘ (Psalm 34,15b).“
• Der Kirchenvorstand in der Elbmarsch will mit Konzert und Lesung am morgigen Sonntag, 13. Oktober, um 18 Uhr in der Petri-Kirche Marschacht, Am Friedhof 1, ein deutliches Zeichen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und sinnlose Gewalt und für Frieden, Vergebung und Toleranz setzen. "Wir stehen auf der Bühne in unserer Kirche zusammen: Juden, Muslime, Christen und sagen: 'Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus! Nie wieder!'", so Holger Kloft vom Kirchenvorstand. Auf der Bühne stehen:
- Esther Bejarano, die als Mitglied des sogenannnten Mädchenorchesters Auschwitz überlebt und den Todesmarsch überstanden hat;
- Joram Bejarano, ihr Sohn, der mit seiner Musik ihr Werk unterstützt;
- Kutlu Yurteseven, Gründer der Rap-Gruppe Microfone-Mafia, Leiter von Jugend- und Sozialprojekten, der die NSU-Anschläge in Köln sehr nah erlebte und sich für Toleranz und gegen Hass in jeder Form einsetzt;
- Aeham Ahmad, der Pianist von Jarmuk (Syrien), der mitten in den Trümmern sein Klavier herausrollte und Menschen mit seiner Musik Trost und Frieden schenken wollte - bis der IS sein Klavier anzündete, ihn misshandelte, mit dem Leben bedrohte und er schließlich flüchtete.
Es werden klassische Musik, Eigenkompositionen, traditionelle jiddische Lieder, Friedenssongs und Texte aus den Autobiografien von Esther Bejarano und Aeham Ahmad zu hören sein. Der Eintritt ist frei.
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