FDP fordert Verwaltung zur Prüfung der Möglichkeiten einer Energieversorger-Gründung auf
Bald Stadtwerke auch in Seevetal?
ce. Seevetal. Die Seevetaler Gemeindeverwaltung soll die Errichtung eigener Stadtwerke in der Kommune prüfen lassen. Das fordert die FDP-Fraktion. Die Verwaltung solle untersuchen, ob ein kommunales Energieversorgungsunternehmen gegründet und durch die Gemeinde betrieben werden könne.
Nachbarstädte von Seevetal und andere Kommunen hätten - so FDP-Fraktionsvorsitzender Fritz Becker - "positive Erfahrungen mit eigenen Stadtwerken" gemacht. Diese Tatsache sollte "Seevetal ermutigen, darüber zu sprechen, ob unsere Gemeinde mit über 40.000 Einwohnern durch eine solche Einrichtung den Bürgern und der Gemeindekasse einen Mehrwert zukommen lassen kann, von dem alle profitieren".
Nach überzeugenden und übereinstimmenden Auskünften verschiedener Institutionen und Experten haben Stadtwerke Becker zufolge erhebliche kaufmännische Betätigungsfelder. Hierzu gehörten etwa die Energie- und Wasserversorgung sowie die betriebswirtschaftlich durchzuführende Verwaltung von Bädern und Veranstaltungsräumen. Aus Sicht der FDP könne Seevetal "die Energieversorgung in eigene Hände nehmen". Stadtwerke ermöglichten es, interessante Energiepreise zu erlangen, mehr ökologische Energieerzeugung einzubinden und sich - in Verbindung mit einem guten Service vor Ort - den Bürgern und Gewerbetreibenden als kompetenter und kundenorientierter Dienstleister anzubieten. "Wir hätten eine Nähe zu den Kunden und den Endverbrauchern, die bei großen Anbietern normalerweise nicht vorhanden ist", gibt Becker zu bedenken. Weitere Vorzüge wären beispielsweise zusätzliche Synergiepotenziale bei der Digitalisierung und dem Ausbau des Breitbandnetzes für schnelleres Internet, zusätzliche qualifizierte Arbeitsplätze sowie eine durchgängige und transparente Wertschöpfung für die Seevetaler.
"Die Kundennähe, kurze Kommunikationswege und hohe Problemlösungskompetenz zusammen mit örtlicher Verbundenheit wären große Stärken unseres kommunalen Unternehmens", unterstreicht Becker.
Der Ortsverbandsvorsitzende der FDP in Seevetal, Ralf Krumm, ist sicher, dass mit einer solchen Institution die Bürokratie verringert werden könne. Das Geld, welches die Stadtwerke in Seevetal erwirtschaften würden, bliebe in Seevetal. Und FDP-Ratsherr Alexander Köhn betont: "Seevetal als Gewerbe-standort und Dienstleistungskommune darzustellen, wäre für unsere Außenwirkung sicher positiv!“
Nach Absprache mit der CDU-Fraktion im Gemeinderat sind die Christdemokraten bereit, den Antrag der FDP wohlwollend zu prüfen und gegebenenfalls zu unterstützen.
"Wir sind davon überzeugt, dass unsere Eingabe nach Prüfung aller Fakten in der Sache auch bei unseren anderen politischen Mitstreitern Akzeptanz findet", zeigt sich Fritz Becker optimistisch. "Wir hoffen auch auf deren Unterstützung für eine gemeinsame zukunftsorientierte positive Lösung."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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