Giftige Pflanze in Seevetal
Das Jakobskreuzkraut sorgt für Aufregung in Ramelsloh
ts. Ramelsloh. Das Jakobskreuzkraut breitet sich auf der sogenannten Ökokontofläche am Rübenberg und Hinter den Höllen in der Ortschaft Ramelsloh aus. Die giftige, hier heimische Pflanze kann die Gesundheit von Pferden und anderen Weidetieren bedrohen. Nach dem Verzehr können bereits geringe Mengen bei den Tieren zu Leberschäden führen. Bürger haben deshalb die Seevetaler Gemeindeverwaltung in einer E-Mail aufgefordert, das Jakobskreuzkraut auf der nachhaltig bewirtschafteten Fläche auszustechen und schnell zu entfernen.
Das Umweltreferat der Gemeindeverwaltung wählt aber eine andere Strategie, die mehr Zeit erfordert. Die Leiterin Pia Utermöhlen setzt auf einen tierischen Gegenspieler der Pflanze: einen Schmetterling mit dem Namen Jakobskrautbär, auch als Blutbär bekannt.
Den Raupen des Schmetterlings wird nachgesagt, dass sie selbst größere Flächen innerhalb weniger Jahre von der unerwünschten Pflanze befreien können. Die Raupe des Blutbären frisst ausschließlich das Jakobskreuzkraut. In ihm sind Bitterstoffe enthalten, welche die Tiere vor Fressfeinden schützen. Der Raupe schmeckt das bittere Kraut, aber den Vögeln schmecken so die bitteren Raupen nicht.
Teile des Bestandes der Blutbären-Raupen seien inzwischen auch nach Hinter den Höllen verbracht. "Durch die Verbreitung dieses Nützlings konnte das Jakobskreuzkraut bereits an einigen Stellen erfolgreich bekämpft und zurückgedrängt werden", sagt Pia Utermöhlen. Den Vorschlag, das Jakobskreuzkraut mechanisch, also in Handarbeit entfernen zu lassen, hält Pia Utermöhlen nicht für praktikabel - zu groß seien die betroffenen Flächen. Die Ökokontofläche in der Gemarkung Horst umfasst mehr als 15 Hektar. Nach Einschätzung des Umweltreferats habe sich die Beweidung mit Rindern positiv ausgewirkt: "Nicht zuletzt durch das Engagement des Pächters konnte die Ausbreitung des Jakobskreuzkrautes im letzten Jahr insbesondere auf den östlichen Flächen gut eingegrenzt werden", sagt Pia Utermöhlen.
Nach einer ersten Einschätzung des Gemeinderatspolitikers Dr. Lars Teschke aus Ramelsloh (Die Grünen) spreche die Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts eher dagegen, dass die Beweidung den erhofften Erfolg gebracht habe.
Problematisch ist, dass die Giftstoffe des Jakobskreuzkrautes im Heu wirksam bleiben wie in der frischen Pflanze. Pferdehalter befürchten, das sich die Pflanze von der Ökokontofläche aus auf benachbarte Weiden und Wiesen ausbreitet.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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