Infektionsschutz
Experten raten bei Anhörung in Hittfeld zu Lüftungsanlagen in Schulen

Die Experten für Innenraumlufthygiene, der Versorgungstechnikexperte Gert Meyer (li.) und Chemiker Martin Wesselmann, in der Burg Seevetal | Foto: ts
  • Die Experten für Innenraumlufthygiene, der Versorgungstechnikexperte Gert Meyer (li.) und Chemiker Martin Wesselmann, in der Burg Seevetal
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ts. Seevetal. Fachleute für Lufthygiene bestärken die Gemeinde Seevetal in der Absicht, die sieben Grundschulen in Trägerschaft der Gemeinde mit dezentralen festinstallierten Lüftungsgeräten auszustatten. Das haben der Diplom-Chemiker Martin Wesselmann, Mitglied der Kommission Innenraumlufthygiene des Umweltbundesamtes und Unternehmer, sowie Gert Meyer, Ingenieur für Versorgungstechnik und Geschäftsführer der Firma Kison und Meyer in Winsen, am Montagabend bei einer öffentlichen Informationsveranstaltung der Gemeinde im Veranstaltungszentrum Burg Seevetal deutlich gemacht. "Das hätten Schulträger bereits vor 20 Jahren tun sollen", sagte Wesselmann.

Im Anschluss am späten Montagabend empfahl dann auch der Ausschuss für Schule und Familie des Gemeinderats mit großer Mehrheit bei einer Gegenstimme, die Gemeindeverwaltung zu beauftragen, das Projekt zur Ausrüstung der Schulen in Trägerschaft der Gemeinde Seevetal mit raumlufttechnischen Anlagen zu verfolgen.

Die Empfehlung beinhaltet auch, die Ausgaben im Blick zu haben. Die Ausrüstung der Grundschulen wird nach Schätzung der Gemeindeverwaltung 4,25 Millionen Euro kosten. Der Bund würde 2,84 Millionen Euro zahlen. Die Gemeinde müsste 1,41 Millionen Euro aufbringen.

Ein Problem ist die begrenzte Laufzeit des Förderprogramms: Die Gemeinde erhält die Zuschüsse des Bundes nur unter der Bedingung, dass Schulen jeweils innerhalb der nächsten 18 Monate mit Lüftungsgeräten ausgerüstet werden. Gert Meyer äußerte Zweifel, ob das bei allen sieben Schulen gelingen könne. Lieferprobleme wegen der steigenden Nachfrage nach Lüftungsgeräten in ganz Deutschland sowie der Fachkräftemangel in den Handwerksunternehmen seien die Gründe. Sicher sei: "Man kann das nichts alles in den Ferien erledigen. Der Einbau muss auch im laufenden Schulbetrieb erfolgen."

Der Ingenieur Gert Meyer rät, in jedem Klassenzimmer ein Lüftungsgerät eines Typs zu installieren, das pro Stück 25.000 Euro kostet. Die Gemeinderatsmitglieder Willy Klingenberg (Freie Wähler) und Joachim Kotteck (Die Linke) wiesen darauf hin, dass es günstigere Geräte und Lösungen gäbe. Meyer widersprach. Andere Geräte seien für Klassenzimmer nicht geeignet und nicht ausreichend leistungsfähig.

Sollte das Ausbauprojekt der Gemeinde nicht innerhalb der Förderperiode des Bundes gelingen, solle trotzdem keine der sieben Grundschulen ohne Lüftungsgeräte bleiben. Die Gemeinde Seevetal müsste dann die vollen Kosten tragen, sagte Dr. Heiner Austrup (CDU) dem WOCHENBLATT. Entweder alle oder keine - das hatte der Vertreter der Schulen im Schulausschuss, Maschens Grundschulleiter Rolf André, gefordert.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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