Bauauschuss
Fleestedt: Wie alternativlos ist der geplante Kita-Standort wirklich?
ts. Fleestedt. Fleestedts zusätzliche neue Kindertagesstätte für fünf Gruppen soll auf gemeindeeigenem Boden an der Grundschule am Wiesengrund entstehen. Diesen Grundsatzbeschluss hat der Bauausschuss des Gemeinderats einstimmig beschlossen. Der Standort gilt zwar als problematisch - aber: "Andere Grundstücke sind weder durch Kauf oder Pacht verfügbar", sagte der Leiter des Amtes für Gebäudewirtschaft, Ingo Knedel, den Mitgliedern des Bauausschusses.
Doch so alternativlos, wie die Verwaltung behauptet, ist die Standortwahl nicht. Denn der Projektentwickler und Bauinvestor Steffen Lücking hatte bereits im vergangenen Jahr angeboten, im Zusammenhang mit Wohnungsbau auf seinem Gelände an der Glüsinger Straße eine Kita für fünf Gruppen zu bauen und an die Gemeinde zu verpachten oder zu vermieten. Im Bauausschuss war aber keine Rede davon. Dem WOCHENBLATT versicherte Steffen Lücking: "Das Angebot steht immer noch und ist der Verwaltung bekannt."
Warum hat die Verwaltung das Angebot an der Glüsinger Straße im Bauausschuss unerwähnt gelassen? "Der vertraulich tagende Verwaltungsausschuss hat in den letzten Monaten verschiedene private Flächen im Bereich Fleestedt geprüft. Keine der präsentierten Flächen fand dabei eine Mehrheit. Aufgrund der Dringlichkeit wurden daraufhin geprüft, ob auf gemeindeeigenen Flächen eine zeitnahe Umsetzung möglich wäre. Beide Fachausschüsse haben in öffentlicher Sitzung der Verwaltung einstimmig den Auftrag erteilt, mit der vorgestellten Variante Wiesengrund unter Einbeziehung der Prüfung einer Zufahrtsmöglichkeit vom Osterkamp weiterzuarbeiten", teilte Gemeindesprecher Andreas Schmidt mit.
Voraussetzung für den Alternativstandort Glüsinger Straße wäre, dass die Gemeinde das Baurecht schafft. Doch größere Hürden müsste die Verwaltung vermutlich mit ihrer Planung an der Grundschule umschiffen. Die verkehrliche Anbindung zum Beispiel. Diese nannte Ingo Knedel im Bauausschuss eine "Herausforderung". Die Zufahrt soll demnach über die Straße "Auf der Lohe" führen. Der Ärger mit Anwohnern ist programmiert, wenn zusätzlich mehr als 100 "Muttertaxis" über den schmalen Weg rollen. Als Kompensation plant die Verwaltung, den Verkehr baulich zu beruhigen. Die geschätzten Kosten: bis zu 350.000 Euro. Die Gruppe Die Grünen/Die Linke hat deshalb eine Anbindung über die bestehende Zufahrt am Kreisverkehr "Osterkamp" vorgeschlagen - wie genau das gelingen kann, ist offen. Das Kita-Gebäude würde zwei Etagen haben - das ist nicht ungewöhnlich, gilt aber bei manchen aus Gründen der Sicherheit bei drei bis sechs Jahre alten Kindern als nicht ideal. Die Planer müssten zudem ein vier Meter hohes Gefälle auf dem Gelände überbrücken.
Bei dem Entwurf handelt es sich um eine erste Planung der Verwaltung. Zusätzlich soll die Grundschule einen Erweiterungsbau erhalten und der Sportplatz verlegt und neu gebaut werden.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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