Bürgerbeteiligung
Grüne halten Bauvorhaben am Moor in Maschen für nicht rechtmäßig

Die vorgesehene Baufläche entlang der Alten Bahnhofstraße in Maschen gilt als landschaftlich wertvoll | Foto: Gerd Otto Kruse
  • Die vorgesehene Baufläche entlang der Alten Bahnhofstraße in Maschen gilt als landschaftlich wertvoll
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ts. Maschen. Die Grünen im Seevetaler Gemeinderat halten eine Bebauung des Birkenmoors in Maschen für nicht rechtmäßig. Sie kritisieren, dass die Gemeinde Seevetal den Bau von bis zu 56 Wohnungen an der Alten Bahnhofstraße (Ecke Moorweidendamm) vorbereitet.
"Die Planung verstößt damit grob gegen die Vorgabe im Baugesetzbuch, nach der Bauleitpläne den Klimaschutz fördern sollen. Eine Beschreibung der Auswirkungen auf das Klima fehlt in der Begründung völlig", sagt Gemeinderatsmitglied Gerd Otto Kruse (Die Grünen).
Laut Landschaftsrahmenplan des Landkreises Harburg erfülle das Baugebiet die Voraussetzungen zu einem Naturschutzgebiet, argumentieren die Grünen. Für die Bebauung müssten in großem Umfang Moorböden beseitigt werden und gesetzlich geschützte Biotope weichen. Die Seevetaler Grünen setzen sich deshalb dafür ein, dass der Landkreis die notwendige Ausnahmegenehmigung nicht erteilt.
Die geplante Baufläche ist ein Teil des Birkenmoors, das bereits durch den Bau des Rangierbahnhofs Maschen und die Wohnsiedlung am Moorweidendamm geschrumpft ist. Bei einem Stimmenpatt war das Vorhaben im Maschener Ortsrat bereits politisch umstritten.
Befürworter verweisen auf die große Nachfrage nach zusätzlichen Wohnungen in der Gemeinde Seevetal. Der Ortsteil Maschen ist besonders gefragt. Der Investor, die einheimische Günter Effinger Grundstücksgesellschaft, will einen Teil der Mietwohnungen besonders kostengünstig anbieten. In einer Vereinbarung mit der Gemeinde Seevetal ist eine Mietobergrenze für voraussichtlich 15 Jahre vorgesehen.
Die Grünen sehen dennoch keinen Grund, am Moor zu bauen. Sie verweisen auf zwei rechtskräftige Bebauungspläne an der Maschener Schulstraße, die das Baurecht für insgesamt 130 Wohnungen böten.
Die Grünen sehen eine bessere Lösung in der Bebauung von innerörtlichen Flächen mit einem Drittel kostengünstigem Wohnraum auf Dauer und Belegungsrecht durch die Gemeinde. Teile des Sportplatzes an der Jahnstraße könnten für den Wohnungsbau freigegeben werden, schlagen die Grünen vor. Der Sportplatz würde auf den Schulsport reduziert werden. Den Auftrag soll die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft für den Landkreis Harburg erhalten.
Bürger können sich in einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung zu dem Bauvorhaben an der Alten Bahnhofstraße äußern. Stellungnahmen sind noch bis zum 22. Februar möglich.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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