Landkreis Harburg: Noch keine Entscheidung
Hoffnung für Musikschulen?

Zügige Entscheidungen, keine Debatte: Die vergangene Sitzung des Kreistages in der Burg Seevetal war bereits nach 45 Minuten beendet | Foto: pöp
  • Zügige Entscheidungen, keine Debatte: Die vergangene Sitzung des Kreistages in der Burg Seevetal war bereits nach 45 Minuten beendet
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In einer der zügigsten Sitzungen seiner Geschichte - von der Begrüßung durch den Vorsitzenden Rudolf Meyer bis zur Schließung der Sitzung vergingen gerade mal 45 Minuten - überwies der Kreistag des Landkreises Harburg am vergangenen Donnerstag u.a. den Antrag der Musikschule Hanstedt in den Ausschuss für Kunst, Kultur und Medien (Donnerstag, 2. Mai, 15 Uhr, Raum B 013/Sitzungssaal, Kreishaus Winsen, Gebäude B, Schlossplatz 6).

Die Musikschule hatte um einen Zuschuss von 25.600 Euro gebeten, um auch bei steigenden Kosten weiterhin ein akzeptables Bildungsangebot vorhalten zu können. Das sind 9,94 Prozent des Musikschulhaushaltes. Andere niedersächsische Musikschulen erhielten durchschnittlich genau so viel von ihren jeweiligen Landkreisen, wie der Landesverband Niedersachsens Musikschulen für 2021 ermittelt habe.

Zuvor hatte sich schon die Musikschule Winsen einen abschlägigen Bescheid in Sachen Zuschuss eingehandelt. Denn der Landkreis hat kein Geld und muss an allen Ecken und Enden sparen (das WOCHENBLATT berichtete).

Ein Problem, das derzeit viele Vereine plagt: die inflationsbedingt steigenden Kosten. Dazu kommt im Falle der Musikschule "die schwierige Situation bei der Gewinnung neuer Lehrkräfte", schreibt der Musikschulvorstand in seinem Brief an den Landrat Rainer Rempe. Zwar sei die Musikschule als gemeinnütziger Verein organisiert und damit nicht an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes gebunden, doch man müsse sich trotzdem daran orientieren, wenn man im Wettbewerb um knappe Lehrkräfte gegenüber tarifgebundenen Musik- und allgemeinbildenden Schulen nicht komplett ins Hintertreffen geraten wolle.

Immerhin machten die Personalkosten bei der Musikschule in den vergangenen Jahren 92 bis 95 Prozent ihrer Gesamtkosten aus. Notwendige Anpassungen der Gehälter und Honorare könnten deshalb "auch durch größte Sparsamkeit an anderer Stelle" nicht ausgeglichen werden, so der Vereinsvorstand.

Könnte man nicht die Entgelte entsprechend anheben? "Das können wir nur mit Augenmaß machen", so die Musikschulverantwortlichen. Man habe schon Ende 2021 und Ende 2023 erhöht, müsse die Entgelte erst einmal stabil halten, "wenn wir nicht in größerem Ausmaß Kündigungen auslösen wollen."

Bisher gibt's für die Musikschulen meist Unterstützung aus den Gemeinden: Die Samtgemeinde Hanstedt unterstützt die Musikschule zum Beispiel durch Übungsräume und Zuschüsse, die 16 bis 17 Prozent der Einnahmen der Musikschule ausmachen. Das Land Niedersachsen zahle nur etwa 1,5 Prozent der Betriebskosten und sei damit "Schlusslicht unter allen 16 Bundesländern", heißt es in dem Schreiben der Musikschule. Hier sei allerdings für 2024 eine Erhöhung in Sicht, doch wie hoch die ausfalle, wisse man noch nicht.

Die Vertagung in den Ausschuss könnte insofern ein hoffnungsvolles Zeichen sein: Dort soll die Situation aller Musikschulen im Landkreis noch einmal beleuchtet und diskutiert werden.

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Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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