"Ich habe wenig Verständnis": Investor Steffen Lücking reagiert auf Kritik von Anwohnern
kb. Ramelsloh. Zu dichte Bebauung, keine Orientierung an der historischen Dorfansicht: Die geplante Wohnbebauung in unmittelbarer Nähe zum alten Glockenturm in Ramelsloh stößt bei Anwohnern auf Ablehnung. Zwei Nachbarn haben Widerspruch gegen den Bau von fünf Einfamilienhäusern beim Landkreis eingelegt. Hinter dem Projekt steckt Investor Steffen Lücking. Er hat wenig Verständnis für die Haltung der Nachbarn. Gegenüber dem WOCHENBLATT äußert sich Lücking zu der Kritik.
„Ich bebaue und erschließe seit über zehn Jahren Grundstücke im lnnenbereich und setze hiermit das Ziel vieler Gemeinden bei der sogenannten Nachverdichtung in die Tat um.
Die hierbei entstehenden Probleme aufgrund unterschiedlicher Interessen kenne ich zur Genüge“, so Lücking.
Am alten Glockenturm in Ramelsloh seien ursprünglich sechs Bauplätze für Einfamilienhäuser mit jeweils einer Größe von rund 680 Quadratmetern vorgesehen gewesen. Nach monatelanger Abstimmung mit den einzelnen Fachrichtungen in den Genehmigungsbehörden, sei die Anzahl der Häuser auf fünf reduziert, Gestaltungsvorgaben des Denkmalschutzes für zwei Häuser in der Nähe des historischen Glockenturmes übernommen und die Gebäude wie vorgeschlagen gedreht und verschoben worden. „lch denke, die Gemeinde und der Landkreis haben hier mit dem nötigen Augenmaß dem Bedarf an Baugrundstücken Rechnung getragen“, sagt Lücking.
Zudem sei eine zum Verfall preisgegebene Altlast aus dem Dorfkern entfernt worden.
„ln Bezug auf einige Nachbarn möchte ich erwähnen, wie schnell man hier vergisst, einmal selbst gebaut zu haben. Es ist genau zehn Jahre her, dass ich die Grundstücke dieser besagten Herrschaften erschlossen habe (Erweiterung der Straße Diestelort) und sie sich nach dem Erwerb von mir ihren eigenen Haustraum für sich und ihre Familien erfüllen konnten und zwar ohne jegliche Gestaltungsvorschriften und mit weitaus geringeren Grundstücksgrößen von 700 bis nur 480 Quadratmetern“, so der Investor.
Er habe wenig Verständnis für die Haltung nach dem Motto „lch habe alles, was ich wollte, nun aber bitte keine Nachbarn mehr“. Es seien u.a. zwei junge Ramelsloher Familien, die sich hier ihren Wohntraum erfüllen möchten und bereits die verpflichtenden Vorgaben aus dem Bauvorbescheid, der öffentlich einsehbar ist, akzeptieren müssten.
Lücking: „lch appelliere an alle Beteiligten, auch im Hinblick auf eine gute Nachbarschaft mit den zukünftigen ‚Häuslebauern‘, zu akzeptieren, dass auch andere ein Baurecht haben oder erlangen können. Ein chinesisches Sprichwort zum Schluss: Bevor Du Dich um Deine Nachbarn kümmerst, gehe dreimal um Dein eigenes Haus.“
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
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