Landkreis: Nur große Sanierungen werden gefördert
Kein Zuschuss für Fenster

Deutlich sanierungsbedüftig: eines der alten Kellerfenster | Foto: pöp
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Offenbar ist es beim Klimaschutz wie in vielen anderen Bereichen: Nur wer in der Lage und willens ist, große Sanierungsmaßnahmen, zum Beispiel eine Komplettsanierung seines Eigenheims, umzusetzen, bekommt Geld vom Staat dazu, erfuhr ich bei einer Sanierungsmaßnahme an meinem Haus in Seevetal. Beispiel: die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG).

Der Fall: In meinem Einfamilienhaus aus den 1960er Jahren will ich vier Kellerfenster austauschen. Bisher sind hier alte, undichte Metallfenster vorhanden, die außerdem schon nicht mehr richtig schließen. Im Keller herrscht daher Dauerdurchzug: Die Wärme des Hauses hält sich nicht, warme Luft verschwindet zügig Richtung Atmosphäre. Was für die Lagerung von Lebensmitteln und die Wäschetrocknung nützlich ist, schadet dem Klima. Das soll sich durch die neuen Fenster für 3.000 Euro ändern.

Werden auch solche kleineren Maßnahmen gefördert? "Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen liegt bei 300 Euro brutto", heißt es auf der Seite des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, das für die Förderung von Energieeffizienz-Einzelmaßnahmen zuständig ist. Klingt erstmal gut.

Doch Unterstützung vom Staat in Sachen klimafreundliches, weil energieeffizientes Haus, gibt's trotzdem nicht, obwohl die Kosten deutlich über den 300 Euro liegen. Der Grund: Es ist - auch bei einer kleineren Maßnahme - ein sogenannter Energieeffizienzexperte, kurz EEE nötig. Der muss unter anderem zum Beispiel erstmal ein Lüftungskonzept für das Haus erstellen. Und er kostet. Zu 50 Prozent werden die EEE-Kosten deshalb ebenfalls vom Bund gefördert. Aber eben nur zu 50 Prozent.

Was bedeutet das für mich als Mini-Modernisierer? Für den Fenstereinbau - Kosten: 3.000  Euro - gibt's theoretisch eine Förderung von 15 Prozent, also 450 Euro. Der EEE darf also keinesfalls mehr als 900 Euro kosten, weil das Ganze sonst - mit Förderung - teurer würde als ohne. Und dafür wären stapelweise Anträge auszufüllen

So richtig rechnet sich der ganze Aufwand nicht. Was sagt der Experte? "Erst ab etwa 10.000 Euro Gesamtkosten machte ein Antrag auf Bundesförderung überhaupt Sinn", so ein EEE, der seinen Namen lieber nicht in der Zeitung lesen möchte.

Deutlich sanierungsbedüftig: eines der alten Kellerfenster | Foto: pöp
Dieses Fenster wurde schon erneuert: Zugluft ade! | Foto: pöp
Redakteur:

Gabriele Poepleu aus Jesteburg

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