Gemeinde Seevetal
Konzept für E-Ladestationen in sechs Monaten
Geeignete Standorte von zukünftigen E-Ladestationen für Pkw in Seevetal und im übrigem Landkreis Harburg soll ein Konzept in sechs Monaten benennen. Eine "einträgliche Zahl" Stromladesäulen werde am Ende das Ergebnis sein, kündigte der E-Mobilitätsbeauftragte der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Shivam Tokhi, am Donnerstagabend im Mobilitätsausschuss des Gemeinderats Seevetal an. Eine genaue Größenordnung nannte er nicht.
Gemeinsam arbeitet eine Gruppe aus Vertretern der Kommunen des Landkreises Harburg (mit Ausnahme der Stadt Winsen), der Stabsstelle Klimaschutz des Landkreises und der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr an einem kreisweiten Ladeinfrastrukturkonzept. Um Kriterien zur Festlegung von Standorten wird es bei einem Treffen am Montag, 27. Februar, im Kreishaus in Winsen gehen. Die Gemeinde Seevetal vertritt dabei die Mobilitätsbeauftragte Kirsten Theissen.
Ladesäulen auch an wirtschaftlich weniger attraktiven Standorten
Ein vorgeschlagener Standort bedeutet nicht, dass dort tatsächlich Ladestationen entstehen werden. "Wer bauen wird, ist offen", sagte Shivam Tokhi. Das gemeinsame kreisweite Vorgehen ermögliche aber gebündelte Ausschreibungen bei den Energieunternehmen, sodass sich die Chancen erhöhen. "Wir werden dadurch auch Ladestationen an Standorten errichten können, die wirtschaftlich weniger attraktiv für Netzbetreiber sind", sagte Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede (CDU) dem WOCHENBLATT.
E-Ladesäulen sollen nicht nur dort aufgebaut werden, wo besonders viele Elektrofahrzeuge bereits zugelassen sind. Das würde Menschen mit höheren Einkommen begünstigen, die sich bereits heute ein E-Auto leisten. "Elektromobilität muss für alle zugänglich sein - nicht nur für Professoren und Rechtsanwälte", sagte Shivam Tokhi. Aus diesem Grund habe sich die Arbeitsgruppe entschieden, keine Rücksicht auf Zulassungszahlen zu nehmen.
Am Ende werde eine "einträgliche Zahl" Ladestationen entstehen. Das sei Voraussetzung, um die Klimaziele zu erreichen. Genauer äußerte sich Shivam Tokhi nicht. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr gehe davon aus, dass im Landkreis Harburg viele E-Autobesitzer privat auf ihren Grundstücken Strom tanken werden. Deshalb werde der Anteil öffentlicher Ladestationen voraussichtlich geringer sein, sagte Shivam Tokhi.
Um einer Überlastung des Stromnetzes entgegenzuwirken, werde die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr die Netzbetreiber zu der Leistungsfähigkeit von Standorten befragen. Das sei ein weiterer Vorteil der Zusammenarbeit, sagte Emily Weede.
E-Bike-Mobilität ist nicht Teil des Konzepts
Das Konzept bleibt auf eine Ladeinfrastruktur für Pkw beschränkt. Ein Beschluss des Gemeinderates Seevetal sieht jedoch vor, öffentliche Ladestationen für elektrisch betriebene Fahrräder (E-Bikes) auf dem Gemeindegebiet zu schaffen. Darauf wies Gemeinderatsmitglied Angelika Tumuschat-Bruhn (SPD) ausdrücklich hin.
Seevetals Bürgermeisterin geht davon aus, dass sich Lademöglichkeiten für E-Bikes an den Pkw-Ladesäulen verwirklichen lassen. "Die meisten E-Bike-Besitzer werden ohnehin privat zu Hause aufladen", sagte Emily Weede dem WOCHENBLATT.
In sechs Monaten soll das Ladeinfrastrukturkonzept vorliegen, lautet das Ziel der Arbeitsgruppe. Dass es länger dauern könnte, deutete Shivam Tokhi gegenüber den Mitgliedern des Mobilitätsausschusses aber schon einmal an: Sie sollten sich nicht auf die sechs Monate versteifen.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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