Rücktritt verkündet
Kreistagsmitglied Uwe Blanck verlässt die Grünen

Uwe Blanck gab seinen Rücktritt von den Grünen bekannt / Archiv | Foto: bim
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Der Grünen-Politiker Uwe Blanck, Mitglied des Kreistags im Landkreis Harburg, hat bei der gestrigen Kreistagssitzung seinen sofortigen Austritt aus der Partei bekannt gegeben. Er begründete diesen Schritt mit zunehmenden Differenzen in zentralen Themenfeldern, "Wind im Wald ist ein No-Go für mich" und einer wachsenden Entfremdung von der Programmatik seiner Partei.

„Die Entscheidung zum Rücktritt war ein längerer Prozess und kam nicht von heute auf morgen“, erklärte Blanck im Gespräch mit dem WOCHENBLATT. Vor allem die Entwicklung in der Grünen-Programmatik im Bereich Artenschutz, Biodiversität und die Art der politischen Arbeit habe er nicht mehr mittragen können. Er kritisierte insbesondere die zunehmende Distanz zur Bevölkerung und die ordnungspolitische Herangehensweise vieler Maßnahmen. „Meine Grundphilosophie ist, Menschen zu überzeugen, indem man sie begeistert, und nicht durch Zwang oder Vorschriften“, betonte er.

Blanck, der seit Jahren in der Kommunalpolitik aktiv ist, stellte klar, dass sein Engagement stets darauf ausgerichtet war, die Region positiv zu entwickeln. „Ich bin in die Kommunalpolitik gegangen, weil ich möchte, dass sich die Gegend schön entwickelt“, sagte er. Doch auf kommunaler Ebene nehme er zunehmend eine parteipolitische Ausrichtung wahr, die die Sacharbeit in den Hintergrund dränge. „Das sollte nicht so sein“, so Blanck weiter.

Trotz des Parteiaustritts bleibt er im Kreistag aktiv, nun als parteiloser Einzelkandidat. „Ich möchte die Stimme für die Grünen-Wähler sein, die sich ähnlich wie ich fühlen – die Art und Weise, wie die Energiewende umgesetzt wird, oder der Rückschritt im Artenschutz, sind Dinge, die ich nicht weiter vertreten möchte“, betonte er.

Kritik an der politischen Kultur und Bürokratie

Blanck äußerte auch Unverständnis über das Vorgehen in der Energiepolitik und sprach von der „Superprivilegierung“, die bei vielen Menschen Widerstand hervorriefen. „Das kennen wir aus der Kindheit: Wenn du das nicht machst, gibt es die Höchststrafe“, erklärte er. Diese Herangehensweise sei kontraproduktiv.

Auch die Einbindung der Kommunen in die Windkraftpolitik bewertete er kritisch. Die verpflichtende Berichterstattung über die Verwendung von Geldern aus den Einnahmen der Windkraftanlagen bezeichnete er als „übergriffig und unnötige Bürokratie“. „Ich frage mich, wer in Hannover all diese Berichte lesen will“, so Blanck.

Blanck möchte sich weiterhin für konkrete Projekte einsetzen. Er nannte die Verbesserung der ÖPNV-Versorgung in Tostedt als ein weiteres zentrales Anliegen: „Das ist die schlechteste im ganzen Landkreis, und ich möchte das Projekt zur Verbesserung aktiv begleiten.“ Zudem hofft er auf eine weiterhin gute parteiübergreifende Zusammenarbeit.

Dankbarkeit trotz Differenzen

Blanck betonte, dass er trotz aller Kritik viel Positives aus seiner Zeit bei den Grünen mitnehme. „Ich habe den Grünen vieles zu verdanken und schätze viele Personen sehr. Aber man muss in der Politik zu seinen Werten stehen. So konnte ich nicht weitermachen“, erklärte er abschließend.

Sein Rücktritt sei ein notwendiger Schritt gewesen, um seinen Überzeugungen treu zu bleiben und weiterhin Klartext sprechen zu können.

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