Die CDU in Seevetal
Markus Warnke im Gespräch mit dem WOCHENBLATT
Seit März dieses Jahres hat der Gemeindeverband der CDU Seevetal einen neuen Parteivorstand. Mit dem 28-jährigen Markus Warnke setzt die CDU ein deutliches Zeichen in Sachen Altersstruktur. Trotz seines jungen Alters in Bezug auf den Vorsitz in einem Gemeindeverband der CDU kann der Meckelfelder durchaus einiges an politischer Erfahrung vorweisen.
WOCHENBLATT: Herr Warnke, stellen Sie sich doch einmal kurz vor:
Markus Warnke: Gerne. Ich bin 28 Jahre alt, in Hamburg geboren, habe aber seit Tag eins in Meckelfeld gelebt und bin auch nur innerhalb Meckelfelds umgezogen. Inzwischen bin ich Handelsfachwirt und kaufmännischer Angestellter - und bin mittlerweile seit 2017 Mitglied in der CDU.
WOCHENBLATT: Haben Sie in der Jungen Union angefangen?
Warnke: Nein, ich bin tatsächlich direkt in die CDU eingetreten. Eher untypisch. Normalerweise ist der Weg anders, erst Junge Union, dann CDU, aber ich war schon immer bei uns in Meckelfeld gut vernetzt. Die CDU wollte genauso junge Leute haben wie die Junge Union und dann habe ich mir das mal angeschaut und es hat Spaß gemacht. Vor allem habe ich gesehen, dass man sich da als junges, einfaches Mitglied auch wirklich einbringen kann, und so ging es dann ganz schnell los.
WOCHENBLATT: Wie kann ich mir einen CDU-Stammtisch vorstellen, wer sitzt dort?
Warnke: Grundsätzlich finden die Veranstaltungen in den Ortsverbänden statt. Wir haben hier eine Besonderheit, die es so im Kreis auch nur in Seevetal gibt. Der Gemeindeverband ist aufgeteilt in die sechs Ortsverbände und die organisieren die Stammtische. Dort ist es in der Regel so, dass der Ortsvorsitzende einlädt und natürlich in der Regel auch vor Ort ist. Hauptsächlich, wenn ich mir zum Beispiel Meckelfeld anschaue, ist es der Ortsverbandsvorsitzende, die Vertreter aus dem Ortsrat und weitere Mitglieder und dann wird über die Themen vor Ort gesprochen. Es wird auch aus höheren Ebenen berichtet, was ist im Gemeinderat passiert, was ist im Kreistag passiert.
WOCHENBLATT: Was würden Sie sagen, wofür stehen Sie persönlich als Politiker?
Warnke: Mich interessiert vor allem, dass es unserem Seevetal am Ende gut geht. Dafür treten wir als CDU Seevetal an. Wir hatten im letzten Wahlkampf den Slogan "#fürseevetal" und genau das ist es, was wir tun: als CDU Seevetal den bestmöglichen Einfluss darauf nehmen, dass es der Gemeinde und den Menschen hier gut geht. Das ist auch der Punkt, warum ich überhaupt Mitglied geworden bin, um sich für die Menschen vor Ort einzusetzen und vor allem auch, um etwas zu bewegen.
WOCHENBLATT: Den Anspruch hat ja wahrscheinlich jede Partei hier in der Kommunalpolitik, oder?
Warnke:Ja, absolut. Nur wir als CDU betreiben das Ganze ohne Ideologien und auf die Sache gerichtet und schauen uns individuell die Probleme vor Ort an. Es bringt uns ja überhaupt nichts, wenn wir ideologisch immer grundsätzlich gleich entscheiden würden, egal um welches Thema es geht. Es würde der Gemeinde nicht helfen und den Bürgerinnen und Bürgern auch nicht.
Und da sind wir natürlich als CDU an der ein oder anderen Stelle auch mal etwas konservativer. Aber dieser Irrglaube, dass wir als CDU uns grundsätzlich gegen Neues und Modernes wehren, das würde ich auf gar keinen Fall unterschreiben. Da sind wir durchaus offen auch für neue Wege. Innovation ist ja auch das, was Politik am Ende ausmacht. Aber man muss ja nicht immer von null auf 100 gehen, sondern man kann einen Weg auch erstmal nur zur Hälfte beschreiten und gucken, "kommt das gut an", und dann schauen, "okay, gehen wir die restlichen 50 Prozent auch noch". Um eben nichts Unüberlegtes zu tun.
WOCHENBLATT: Was ist Ihr persönliches politisches Ziel in den nächsten zehn Jahren?
Warnke: Also grundsätzlich ist es nicht so, dass ich ein bestimmtes Amt im Blick hätte. Das würde ich auch als verkehrten Ansatz sehen. Dann wäre der Vorsitz nämlich nur ein Mittel zum Zweck und das ist er nicht. Ich bin Vorsitzender geworden, um die Partei hier vor Ort moderner zu machen, um sie digitaler zu machen, um sie auch wieder attraktiver für jüngere Leute zu machen. Und um vor Ort in Seevetal etwas zu bewegen. Natürlich geht das auch auf vielen anderen Ebenen. Aber ein bestimmtes Amt oder Ziel habe ich nicht ins Auge gefasst. Ich bin sehr glücklich, dass mir die Mitglieder jetzt das Vertrauen ausgesprochen haben, und glaube, ich sollte mich erstmal in dem jetzigen Posten beweisen, statt darüber nachzudenken, wie es eventuell weitergehen könnte.
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WOCHENBLATT: Was genau meinen Sie mit "moderner"?
Warnke: (gekürzt) Wenn ich sage, moderner werden, meine ich, dass wir zum Beispiel die sozialen Medien besser bedienen. Wir haben schon immer die gängigen Plattformen bedient. Aber seien wir mal ehrlich, es kommt kein junger Mensch auf die Idee, auf www.cdu-seevetal.de zu gehen und sich dort die Infos einfach so durchzulesen. Ich bin aber froh, dass wir mit der neuen Homepage schon mal eine solide Basis haben, auf der wir aufbauen können. Jetzt müssen da mehr Inhalte rein. Und wir müssen die anderen Kanäle gut bespielen und schauen: "Wie können wir die jüngeren Menschen denn erreichen?" Mir persönlich ist aber wichtig, dass es dann qualitativ hochwertig ist. Zusätzlich ist mir sehr wichtig, dass hier jeder Bürger schnelles Internet hat, um am "Online-Leben" teilnehmen zu können.
WOCHENBLATT: Was meinen Sie, welche Partei ihren Online-Auftritt aktuell am besten verstanden hat und somit für sich nutzen kann?
Warnke: Muss ich das beantworten?
WOCHENBLATT: Nein. Sie setzen sich dafür ein, dass die CDU die stärkste Kraft in Seevetal bleibt, warum sollte das so bleiben? Was konkret tut die CDU in Seevetal?
Warnke: Wir haben dem Wähler vor den Kommunalwahlen ein Heft mit einem "Zehn-Punkte-Plan" in die Hand gegeben. Wenn wir uns diesen Plan heute anschauen, sehen wir, dass viele der Punkte schon umgesetzt sind oder auf wir dem Weg sind, diese umzusetzen. Wenn wir dem Wähler sagen, wir machen das, dann machen wir das auch. Natürlich kommen auch mal Dinge dazwischen. Aber grundsätzlich sind wir die Stimme unserer Wähler im Gemeinderat. Wir sind da und hören auch gerne zu. Das alles im Gesamtpaket wird dazu führen, dass wir die stärkste Kraft zu sein nicht aufgeben werden.
WOCHENBLATT: Welche Frage haben Sie an die Bürgermeisterin?
Warnke: Wann wir mal wieder einen Kaffee trinken gehen wollen.
WOCHENBLATT: Empfehlungen an die Bürger und Bürgerinnen bezüglich der Europawahl?
Warnke: Klarer Appell an jeden, auch wirklich wählen zu gehen. Mit Lena Düpont haben wir eine hervorragende Europaabgeordnete. Die CDU ist die Europapartei.
WOCHENBLATT: Wie wichtig ist Europa denn für Deutschland?
Warnke: Europa sichert Frieden, Wohlstand, Stabilität.
WOCHENBLATT: Empfehlungen an die Bürger zur nächsten Kommunalwahl?
Warnke: Das ist ja noch ein bisschen hin, von daher die Frage, ob man sich nicht selber politisch engagieren möchte? Wir leben in Zeiten, in denen es Kräfte gegen die Demokratie gibt und dagegen sollte sich jeder wehren.
Redakteur:Sven Rathert aus Seevetal | |
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