Landkreis Harburg
Mehr Aufnahmekapazitäten für schutzbedürftige Frauen
Der Kreistag des Landkreises Harburg befasst sich in seiner Sitzung am Dienstag, 11. Juni 2024, um 15 Uhr in der Burg Seevetal, Am Göhlenbach 11 in Hittfeld, u.a. mit der Finanzierung von Frauenhäusern und der Erhöhung der Frauenhausplätze.
Hintergrund ist, dass es für die Bewohnerinnen des Frauenhauses herausfordernd ist, für die Zeit nach dem Schutzaufenthalt im Frauenhaus Wohnraum zu finden. Das hat die AG Frauenhaus festgestellt. Im November 2023 konnten zwar alle Frauen mit ihren Kindern aus dem Frauenhaus ausziehen, jedoch haben nur zwei Frauen mit ihren Kindern seither eine neue Wohnung finden und anmieten können.
Im Jahr 2023 hätten nur 16 Frauen im Frauenhaus Zuflucht gefunden. Die Verweildauer der Frauen stieg auf durchschnittlich 176 Tage an.
Die AG Frauenhaus hat ein durch den Herbergsverein Winsen und das Frauenhaus erarbeitetes Kooperationskonzept zwischen Arbeiterwohlfahrt, Herbergsverein und Landkreis Harburg abgestimmt mit dem Titel "Flankierende Maßnahmen zur Frauenhausunterbringung", das vom Kreistag beschlossen werden soll.
Demnach solle durch Mitarbeiterinnen des Herbergsvereins in enger Abstimmung mit den Mitarbeiterinnen des Frauenhauses
• Frauen und deren Kindern, die sich schutzsuchend, vorübergehend im Frauenhaus aufhalten, bereits frühzeitig Beratung und Unterstützung in Bezug auf die Wohnraumsuche anbieten.
• Frauen und deren Kindern, die die keinen akuten Schutzbedarf mehr haben, vorübergehend Wohnraum in einer Clearingwohnung zur Verfügung zu stellen und ebenfalls weitere Beratung und Unterstützung bei der
Wohnraumsuche anzubieten.
Durch diese Maßnahmen erwartet die AG eine kürzere Verweildauer der Frauen im Frauenhaus der AWO und aufgrund einer höheren Fluktuation, dass mehr schutzsuchende Frauen im Frauenhaus einen Platz bekommen können.
Die Kosten betragen voraussichtlich 2024 und 2025 je rund 190.000,00 Euro. Vorbehaltlich weiterer Kosten sollen jährlich 200.000 Euro und für 2024 ein anteiliger Betrag ab Beginn der Maßnahme in den Haushalt eingestellt werden.
Einige weitere Themen im Kreistag: eine Änderung und Präzisierung der Richtlinien der Initiative Stadtlandpraxis, eine Änderung und Neufassung der Gebührensatzung der Kreisvolkshochschule, die Ausweisung mehrerer Naturschutzgebiete und die Fortschreibung des Bedarfsplanes für Kindertagesstätten.
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