Bürgermeisterwahl
Nach dem Verzicht von Martina Oertzen auf eine erneute Kandidatur: Reaktionen aus der Politik
ts. Seevetal. Nach dem Verzicht von Seevetals Bürgermeisterin Martina Oertzen (CDU) auf eine erneute Kandidatur bei den Kommunalwahlen im Herbst 2021 (das WOCHENBLATT berichtete exklusiv) sind beinahe alle örtlichen Politiker vor allem eins: überrascht. Dadurch, dass die Entscheidung an die Öffentlichkeit gelangte, ist der Wahlkampf eröffnet.
Einer der wenigen, der frühzeitig eingeweiht war und bereits seit Dezember 2019 von der Entscheidung wusste, ist der Seevetaler CDU-Fraktionsvorsitzende Frank Schmirek. "Mit der Veröffentlichung der Information beginnt die Kandidatensuche", sagt er. Die Seevetaler CDU werde voraussichtlich bis zum Sommer zu einem Ergebnis kommen. Der Kandidat oder die Kandidatin solle möglichst aus Seevetal oder der nahen Region kommen.
Frank Schmirek bedauert, dass Martina Oertzen nicht mehr für eine erneute Wiederwahl zur Verfügung stehe. "Es wird schwer werden, jemanden Gleichwertigen zu finden. Frau Oertzen füllt das Amt der hauptamtlichen Bürgermeisterin zu 100 Prozent aus. Sie lebt den Job", sagt er.
Die SPD bildet die zweitstärkste Fraktion im Seevetaler Gemeinderat und hat vor der Wahl von Martina Oertzen mit Günter Schwarz den hauptamtlichen Gemeindebürgermeister gestellt. "Ich war von dem Zeitpunkt überrascht, zu dem die Entscheidung an die Öffentlichkeit gelangt ist", sagt der Seevetaler SPD-Parteivorsitzende Andreas Rakowski. Die SPD werde voraussichtlich Ende 2020 einen Kandidaten zur Bürgermeisterwahl präsentieren.
Oft ein scharfer Kritiker der von der CDU vertretenden Politik in Seevetal ist der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Willy Klingenberg. Strategisch sei der CDU ein kleiner Fauxpas unterlaufen, dass die Entscheidung so frühzeitig an die Öffentlichkeit geraten sei, sagt er. Möglicherweise werden die Freien Wähler einen eigenen Bürgermeisterkandidaten präsentieren. Denkbar ist für Willy Klingenberg auch, einen geeigneten Kandidaten der SPD oder der Grünen zu unterstützen.
Überrascht von der Entscheidung ist auch Matthias Clausen (Die Grünen). "Ich hätte erwartet, dass Martina Oertzen eine weitere Wahlperiode machen würde. Sie ist sehr engagiert", sagt er. Die Grünen sehen eine Chance auf einen Politikwechsel. Sie würden nur einen Kandidaten unterstützen, der das für die Grünen wichtige Projekt, eigene Gemeindewerke in Seevetal zu schaffen, fördert. Dieses Kriterium könnte eine gemeinsame Kandidatensuche mit der SPD erschweren.
Betroffen zeigt sich der Seevetaler FDP-Ortsverbandsvorsitzende Ralf Krumm davon, dass Martina Oertzen nicht wieder antritt. "Mir persönlich hat diese Entscheidung leid getan", sagt er. Martina Oertzen arbeite zielorientiert und rücksichtsvoll dabei, etwas aufzubauen. "Ich habe ein wenig Furcht davor, was jetzt wird."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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