Naturschutzgebiet "Seeve" stößt auf Kritik
Gemeinde Seevetal mahnt: Auflagen dürfen nicht zu wirtschaftlichen Härtefällen führen
ts. Seevetal. Der Landkreis Harburg stößt mit der geplanten Ausweisung des 517 Hektar großen Naturschutzgebietes "Seeve" auf Kritik: Die Gemeinde Seevetal hält die Ausweisung eines Landschaftsschutzgebietes für ausreichend, um die Schutzziele für die Natur zu erreichen. Das geht aus der Stellungnahme der Gemeinde zu dem Entwurf der Verordnung über das Naturschutzgebiet Seeve hervor.
Der Status eines Landschaftsschutzgebietes würde weniger Einschränkungen für betroffene Grundeigentümer und Betriebe bedeuten. Von den Schutzgebietsausweisungen sind Forst- und Landwirtschaftsbetriebe sowie Pferdehalter in den Gemarkungen Horst und Ramelsloh betroffen. Die Auflagen für den Naturschutz dürften nicht zu wirtschaftlichen Härtefallen führen, mahnt die Gemeinde an.
Das Restaurant Horster Mühle, ein Kinderheim und Wochenendhäuser befinden sich in dem vorgesehenen Naturschutzgebiet. Die Gemeinde Seevetal setzt sich in einer Stellungnahme dafür ein, dass die Nutzung in der bisherigen Form uneingeschränkt möglich bleibt. "Auch alle erforderlichen Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten an den Gebäuden und Infrastruktureinrichtungen sollten möglich bleiben", bittet die Gemeinde.
Die Auflagen für den Naturschutz stünden zudem im Konflikt mit den Pflichten der Gemeinde, ihre Brücken, Wege und Anlagen der Oberflächenentwässerung zu kontrollieren und zu warten. Sie würden die Arbeiten erschweren. Die Gemeinde Seevetal fordert deshalb eine generelle Freistellung für Unterhaltungsarbeiten, wie sie für die Bundesautobahn und den Rangierbahnhof Maschen vorgesehen ist.
Das geplante Naturschutzgebiet „Seeve“ erstreckt sich entlang des Ober- und Mittellaufes der Seeve vom Quellbereich östlich von Handeloh bis zum Rangierbahnhof Maschen im Norden. Des Weiteren werden die bestehenden Naturschutzgebiete „Hangquellmoor bei Weihe“ und „Altes Moor“ mit ihren schutzwürdigen Biotopen in das Schutzgebiet integriert.
Die Seeve mit angrenzenden Flächen wurde vorrangig aufgrund der hohen Bedeutung als Aufenthalts- und Laichgewässer gefährdeter Fischarten und Rundmäuler wie Meer- und Flussneunauge als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Zudem sind die Wasservegetation, die Nasswiesen, Sümpfe, Erlen-Quellwälder und Birken-Moorwälder bedeutsam.
Das Gewässersystem der Seeve hat für den Fischotter eine besondere Bedeutung. Die Seeve-Niederungsflächen, insbesondere um die Gemeinde Ramelsloh, sind ein wichtiger Lebensraum für den Weißstorch.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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