Nein zum „Parkplatz-Monster“
Podiumsdiskussion in Meckelfeld: Politiker aller Parteien gegen den Bau der Raststätte „Elbmarsch“
mi. Meckelfeld. „Politik trifft auf Seevetaler Wirklichkeit“, unter diesem Leitspruch hatte die Bürgerinitiative gegen die „Raststätte Elbmarsch“ (BI) die Bundestagskandidaten Svenja Stadler (SPD), Martina Lammers (Grüne) Nicole Bracht-Bendt (FDP) den Landtagspolitiker Norbert Böhlke (CDU), die Bürgermeister Kandidaten für Seevetal Ulrich Sauck (SPD) und Martina Oertzen (CDU) sowie Seevetals Bürgermeister Günther Schwarz und Bauamtsleiter Gerd Rexrodt zu einer Podiumsdiskussion geladen.
Im bis auf den letzten Platz besetzten Saal im Meckelfelder Helbach-Haus wurde den ca. 500 Bürgern schnell deutlich: Meckelfeld und Seevetal wehren sich parteiübergreifend und geschlossen gegen die Pläne des Bundes, am Meckelfelder Ortsrand eine Rastanlage größer als die Hamburger Binnenalster aus dem Boden zu stampfen.
Hintergrund: Das Mammutprojekt mit 255 Lkw- Parkplätzen soll vor allem Lastwagen, deren Fracht für den Hamburger Hafen bestimmt ist, als Stellfläche dienen. Sie ist außerdem Teil eines bundesweiten Programms, bei dem insgesamt 10.000 neue Lkw-Plätze entstehen sollen. Derzeit läuft bei der Straßenverkehrsbehörde in Verden das Planfeststellungsverfahren. Mehr als 6.500 Einwendungen liegen der Behörde vor, darunter auch die der Gemeinde Seevetal.
Zigtausende Lkw-Fahrten durch Meckelfeld allein für den Bau der Anlage, die Vernichtung von bis zu 80 Hektar (ca. 112 Fußballfelder) Landwirtschaftsflächen, Naturzerstörung, Lärm, Abgase, Lichtsmog, Kriminalität, die Initiatoren der BI machten deutlich, was die Meckelfelder erwartet, sollte das „Rastplatzmonster“ kommen.
„Seevetal ist schon jetzt durch Autobahnen, Rastplätze und Europas größten Rangierbahnhof stark belastet, die geplante Rastplatzanlage setzt dem ganzen die Krone auf“, so Bürgermeister Günter Schwarz. Genauso sahen das die anderen Podiumsgäste. Unabhängig vom Parteibuch suchten sie den Schulterschluss mit den Bürgern. Alle Bundestagskandidaten versprachen, sich nach ihrer Wahl in Berlin gegen die Pläne stark zu machen. Ebenso kritisierten die Bürgermeisteranwärter Ulrich Sauck und Martina Oertzen das Projekt als Ausverkauf der Bürgerinteressen zugunsten der Großstadt Hamburg.
Bürgermeister Günter Schwarz bekräftige, dass Seevetal notfalls gegen die Anlage klagen werde. „Wir haben einen Top-Anwalt, der nur darauf wartet, zu marschieren“, so Schwarz.
Harte Zeiten also für die Theoretiker im Bundesverkehrsministerium? Aber wie ernst der Politik die Sache wirklich ist, wird sich wohl erst nach der Bundestagswahl sowie der Bürgermeisterwahl in Seevetal zeigen.
Redakteur:Mitja Schrader |
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