Gemeinde Seevetal
Ortsverwaltung ist seit zwei Jahren geschlossen
Im ersten Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie im März 2020 hatte die Gemeinde Seevetal die Ortsverwaltungen geschlossen - in den Ortsteilen Ramelsloh/Ohlendorf/Holtorfsloh und Over/Bullenhausen/Groß-Moor sind sie es bis heute. Von kurzen Wegen zur Behörde keine Spur. In der betroffenen Bevölkerung mache sich Unmut breit. "Auch weil niemand uns informiert, wann die Ortsverwaltung wieder öffnen wird", sagt Rosemarie Bove-Wilde aus Ohlendorf.
Gerüchte verbreiten sich in Ohlendorf und Ramelsloh. Spekulationen, dass die Ortsverwaltung an der Ohlendorfer Straße 17 nie wieder öffnen würde, erzählen Rosmarie Bove-Wilde und Nachbarn von ihr.
Seevetal macht mobil
Tatsächlich dürfte es mit der bisher praktizierten Form der Ortsverwaltungen in eigenen Gebäuden vorbei sein. Die Gemeinde Seevetal plane ein neues Konzept, den mobilen Bürgerservice, der zu den Menschen in den kleinsten Ortsteilen kommen werde, antwortete Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede (CDU) dem WOCHENBLATT. Die Verwaltung käme damit in Ortsteile, die keine Außenstelle haben, nach Lindhorst etwa oder nach Helmstorf. Oder sogar in einzelne Altenheime.
Die neue Mobilitätsbeauftragte der Gemeinde Seevetal, Kirsten Wegner, wird ein Konzept für einen mobilen Bürgerservice entwickeln. "Wir arbeiten mit dem Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund zusammen, prüfen Erfahrungen aus anderen Kommunen", sagt Emily Weede.
In Kiel zum Beispiel bringt ein Dienstzimmer auf Rädern, ein Holzhäuschen auf einem Anhänger, die Stadtverwaltung in die Stadtteile. Innen drin ein Tisch, eine Sitzbank, eine Kaffeemaschine. Noch handelt es sich um einen Test.
Wann, wo und wie Seevetal die Ortsverwaltungen mobil machen wird, ist noch offen. Bis dahin bleibt für Rosemarie Bove-Wilde und andere Einwohner und Einwohnerinnen das Problem, dass eine Verwaltungsaußenstelle vor Ort fehlt. "Nur um einen Stempel für eine Beglaubigung zu erhalten, muss ich in das Rathaus der Gemeinde nach Hittfeld fahren", sagt Rosemarie Bove-Wilde. Als Rose Lansing ihre Wahlunterlagen zur Briefwahl abgeben wollte, habe sie vor verschlossener Tür gestanden. Ärgerlich. Zwei halbe Tage in der Woche sei die Ortsverwaltung in Ramelsloh damals geöffnet gewesen. Das sei so in Ordnung gewesen, sagt Rosemarie Bove-Wilde.
Dass die Ortsverwaltung in Ramelsloh möglichweise vorübergehend öffnen wird, ist nicht in Sicht: Personalprobleme, lautet die Begründung. Die Corona-Pandemie wirke sich erheblich auf den Personalbestand aus. Laufend seien Mitarbeiter in Quarantäne. Auch andere Erkrankungen führten zu Ausfällen. Deshalb sei auch die Ortsverwaltung in Meckelfeld, mittlerweile wieder geöffnet, zeitweilig geschlossen gewesen. Ihr sei das Problem mit den Ortsverwaltungen bewusst, sagt Bürgermeisterin Emily Weede. "Wir suchen nach Abhilfe."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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