Emmelndorf
Politische Mehrheit für umstrittenes Baugebiet am Feldkamp
Im Planungsausschuss des Gemeinderats Seevetal hat sich mittlerweile eine breite Mehrheit für eine mögliche Bebauung von bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen am Feldkamp in Emmelndorf gebildet. Das Vorhaben bleibt dennoch umstritten: Die Anwohnerinitiative hat einen Verwaltungsjuristen hinzugezogen. Dieser sei der Auffassung, dass die Gemeinde Seevetal einen Formfehler begangen habe, sagte der Sprecher der Anwohnerinitiative, Dirk Otterson, in der Bürgerfragestunde des Planungsausschusses.
Dirk Otterson appellierte deshalb an die Mitglieder des Planungsausschusses, eine Empfehlung zumindest so lange auszusetzen, bis die rechtlichen Zweifel widerlegt seien. "In dieser Situation kann man keine Empfehlung aussprechen", sagte er.
Die Mitglieder des Planungsausschusses aber sahen keinen Grund, das Genehmigungsverfahren auf Eis zu legen und empfahlen, den Bebauungsplanentwurf öffentlich auszulegen. Lediglich Kirsten Petersen (Freie Wähler) beteiligte sich nicht an der Abstimmung. Eine mögliche Bebauung am Feldkamp rückt damit näher.
Wegen vermuteter Unstimmigkeiten bei dem Projekt verlangt die Anwohnerinitiative Einsicht in den Vertrag zwischen der Gemeinde Seevetal und dem Grundstückseigentümer. Mit Hinweis auf den vor Kurzem verstorbenen Rechtsamtsleiter der Gemeinde Seevetal habe die Verwaltung die Anfrage der Anwohnerinitiative bisher nicht beantwortet. "Wir haben keinen Juristen mehr in der Verwaltung", sagte Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede (CDU). Dirk Otterson appellierte an die Politiker im Planungsausschuss, den Vertrag auf Unstimmigkeiten zu prüfen.
Von den behaupteten rechtlichen Unstimmigkeiten abgesehen, ist das geplante Baugebiet umstritten, weil die Entwässerung des Terrains als schwierig gilt. Von der Gemeinde beauftragte Gutachter sehen darin jedoch kein Hindernis. In der Vergangenheit hat die Gemeindeverwaltung den Bebauungsplanwurf mehrfach angepasst und Umweltstandards erhöht. Neuste Änderungen sind die Begrenzung auf eine Wohneinheit pro Grundstück mit der Ausnahme einer zusätzlichen bis zu 65 Quadratmeter großen Anliegerwohnung und die Vorgabe zu Photovoltaikanlagen auf den Dächern der Hauptgebäude.
Der Bebauungsplanentwurf bewahre den Wert der vorhandenen Natur und Landschaft, erläuterte Planungsamtsleiter Lukas Jahreis den Umweltbericht. Davon zeigten sich die Politiker beeindruckt. "Ich würde dort wohnen wollen", sagte Berrit Rohte (CDU).
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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