Ausblick auf 2023
Seevetals Bürgermeisterin Emily Weede kündigt 20 zusätzliche E-Ladestationen an
Ihr 50-jähriges Bestehen hat die Gemeinde Seevetal im vergangenen Jahr im großen Stil gefeiert. Überschattet haben das Jahr 2022 Kraftanstrengungen zur Aufnahme von geflüchteten Menschen aus der Ukraine und anderen Ländern der Welt sowie der Plan der Deutschen Bahn, eine Eisenbahn-Neubaustrecke durch das Gemeindegebiet zu errichten. Was das Jahr 2023 neues in Seevetal bringen wird, sagt Bürgermeisterin Emily Weede (CDU) in einem Ausblick.
Flüchtlingsunterkünfte in Hittfeld und Meckelfeld gehen in Betrieb
Mehr als 270 Kriegsvertriebene aus der Ukraine haben private Haushalte in Seevetal aufgenommen. Die vorübergehende Unterkunft für Menschen aus der Ukraine in der gemeindeeigenen Sporthalle auf dem Gelände des VfL Maschen ist inzwischen wieder für den Sportbetrieb freigegeben. Geflüchteten aus anderen Ländern der Welt wird der Landkreis Harburg im Jahr 2023 auf dem Gebiet der Gemeinde Seevetal Unterkunft geben: Anfang 2023 plane der Landkreis die Inbetriebnahme zweier Unterkünfte in Hittfeld, Am Küstergarten, und in Meckelfeld an der Glüsinger Straße.
Kräfte bündeln gegen geplante Eisenbahn-Neubautrasse
Im August 2022 machte die Gemeinde Seevetal zusammen mit anderen betroffenen Nachbargemeinden
Planungen der Deutschen Bahn bekannt, eine neue Schnellbahntrasse für ICE- und Güterverkehre durch das Gemeindegebiet bauen zu wollen. Die Trasse solle demnach von Meckelfeld bis Ramelsloh verlaufen. Die Planung nehmet keinerlei Rücksicht auf vorhandene Bebauung und Schutzgebiete für die Natur. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig gegen diese Planung aus. "Auch 2023 werden wir hier alle unsere
Kräfte bündeln, um die weitere Planung und den Bau zu verhindern", kündigt Emily Weede an. Ein wichtiger Baustein dabei sei das klare Bekenntnis der neugewählten Landesregierung, auf eine Neubaustrecke
„entlang der A 7“ zu verzichten.
Ertüchtigung der Decatur-Brücke neu rechnen
Der Grundsatzbeschluss, die Decatur-Brücke über dem Rangierbahnhof Maschen ertüchtigen zu wollen, gelte weiterhin. Pünktlich vor Weihnachten habe die Gemeindeverwaltung entsprechenden Anträge auf Förderung bei der zuständigen Landesbehörde eingereicht. "Aktuelle Kostensteigerungen von ursprünglich rund 17 Millionen Euro auf Gesamtsanierungskosten von derzeit rund 40 Millionen Euro lassen
einen jedoch erschaudern", sagt die Bürgermeisterin. Die Gemeinde müsse abwarten, ob das Land Niedersachsen die Mehrkosten mit dem Höchstsatz von 75 Prozent fördern wird. Nennenswerte Teile der Sanierung, insbesondere der Rampen mit sieben Mio. Euro, seinen jedoch nicht förderfähig und müssten vollständig von der Gemeinde finanziert werden. "Hier muss sehr genau gerechnet werden und vielleicht auch noch einmal ganz neu gedacht werden", sagt Emily Weede.
Feuerwehr-Neubau in Hittfeld erst im Frühjahr 2023
Die Gemeinde Seevetal errichtet im Jahr 2023 zusätzliche Kindertagesstätten: Am Moorweidendamm in Maschen soll mit dem Bau einer fünfgruppigen Kita begonnen werden. Auch für den Neubau einer Kita in Emmelndorf sind erste Gelder im Haushalt bereitgestellt worden. Im Anschluss ist dann ein Neubau in Fleestedt geplant.
Grundschulen werden ausgebaut: In den Ortsteilen Fleestedt und Horst werden zusätzliche Pavillons errichtet. Die Umbau- und Erweiterungsplanungen für die kommenden Jahre bei gleichzeitigem Weiterbetrieb der Schulen stellten eine große Herausforderung dar.
Die Fertigstellung des Neubaus der Feuerwehr Hittfeld befinde sich auf der Zielgeraden. Leider sei die Baustelle von unterbrochenen Lieferketten betroffen. Die eigentlich Ende 2022 geplante Fertigstellung verschiebe sich auf das Frühjahr 2023, sagt die Bürgermeisterin. Die Gemeindeverwaltung habe zudem die Planungen für einen Umbau und Erweiterung des Feuerwehrhauses in Meckelfeld aufgenommen.
Den Wohnungsbau entwickele die Gemeinde Seevetal mit Augenmaß. In Fleestedt am Fleester Höpen sei der Bau neuer Mehrfamilienhäuser auf dem ehemaligen Sportplatzgelände abgeschlossen. Zurzeit werde die Zufahrtstraße erstellt. Bei 20 Prozent der Wohnungen gilt die Vereinbarung, dass sie preisgünstig sein sollen.
Geschäftsideen erproben in Maschen
In zwei Ortsteilen wolle die Gemeinde auf unterschiedliche Weise Rahmenbedingungen schaffen, dass sich der Bestand zeitgemäß entwickeln könne. Der Schulstraße in Maschen eröffne ein Förderprogramm des Bundes Möglichkeiten der Veränderung. Eine erste kleine sichtbare Veränderung solle im Frühjahr 2023
die Aufstellung einer so genannten „Pop-up-Box“ vor dem Dorfhaus bewirken. Hier geht es weniger um das Gebäude als solches, sondern um die Ideen, die in einem solchen Umfeld geboren
werden. Was fehlt der Schulstraße? Wo kann die Gemeinde planerisch und gestalterisch eingreifen? Wie bringen sich Grundeigentümer oder Gewerbetreibende in den Prozess ein?
In Meckelfeld beschreite die Gemeinde den klassischen Weg. Mit einer Änderung des noch aus den 1960er-Jahren stammenden Bebauungsplanes in der Ortsmitte rund um dem Appenstedter Weg solle Bausünden vorbeugt werden. "Der alte B-Plan lässt hier eine Nutzung zu, die heute nicht mehr verträglich und auch nicht mehr gewollt ist. Das Verfahren ist angestoßen, erste Bürgerbeteiligungen lassen mich hier optimistisch nach vorne schauen", sagt Emily Weede.
Einen wichtigen Schritt für die Entwicklung der Gemeinde habe die Gemeinde Mitte des Jahres mit der Einführung des Baulandmanagements getan. Es eröffne die Möglichkeit, Investoren an Infrastrukturmaßnahmen (zum Beispiel Kita-Neubauten) finanziell zu beteiligen.
Die Gemeinde habe sich bereits vor der Energiekrise auf den Weg gemacht, zukünftige Baugebiete möglichst energieautark und vollständig ohne fossile Brennstoffe zu versorgen. "Bei den Baustoffen werden wir verstärkt auf nachhaltig und nachwachsende Baustoffe setzen", kündigt Emily Weede an.
Elektromobilität: 20 zusätzliche Ladestationen am Rathaus
Die Gemeinde Seevetal habe sich das Ziel gesetzt, klimaneutral zu werden. Dies
gelte nicht nur bei zahlreichen energetischen Sanierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden.
Zusätzlich prüfe die Verwaltung, welche Dächer von gemeindeeigenen Gebäuden für
Photovoltaik geeignet seien. Die Elektromobilität sei ein wichtiger Baustein. "Mitte des Jahres werden zu den vorhandenen Schnellladesäulen in Hittfeld und Maschen zusätzliche 20 Ladestationen im Bereich des Rathauses dazu kommen", kündigt Emily Weede an. Ein Gesamtkonzept für die Standorte der Ladestationen werde mit dem Landkreis erarbeitet.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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