Abfall oder Materiallager?
Unternehmer legt sich mit dem Landkreis Harburg an
Zwei Wassertanks, Werkzeug, ein Kühlschrank, Zaunteile und rostige Rohre auf einem Grundstück an einem Privatweg in Meckelfeld sind Gegenstand eines Streits zwischen dem Landkreis Harburg und dem Unternehmer Claus Neugebauer. Die Behörde sieht in den Gegenständen einen Fall von widerrechtlicher Abfallentsorgung - und droht dem 82-Jährigen mit 500 Euro Zwangsgeld, sollte er sie nicht entsorgen. Der Unternehmer denkt aber nicht daran, sich von den Dingen zu trennen: Das sei Material zur Wiederverwendung und kein Abfall.
Mehrere Jahrzehnte war der alteingesessene Meckelfelder Claus Neugebauer als Sanitär- und Heizungsbauunternehmer tätig. Mittlerweile vermietet und verwaltet der 82-Jährige mehrere Immobilien. Dazu zählt auch das betroffene Grundstück an einem Privatweg. Seit 1970 sei es ein Gelände seines Betriebs. Seit dem habe er immer Material darauf gelagert. Daran habe sich nichts geändert: "Als Verwalter muss ich Arbeiten an Gebäuden durchführen", sagt er.
Sperrmüll und Metallschrott sei das, was Claus Neugebauer auf seinem Grundstück liegenlasse, heißt es in dem Bescheid der Abteilung Boden, Luft, Wasser des Landkreises. Es handele sich um Abfall, weil der ursprüngliche Zweck der Gegenstände entfallen sei. Zum Beispiel seien die Rohre so stark verrostet, dass sie nicht mehr verbaut und Flüssigkeiten leiten könnten.
Zu welchem Zweck er sein Eigentum verwende, lasse er sich nicht vorschreiben, widerspricht Claus Neubauer. "Die Rohre nutze ich als Unterlage für Gegenstände bei Transporten", behauptet er. Ein Kühlschrank lasse sich als Behälter nutzen, um Schrauben und anderes Zubehör zu lagern. "Wir sollen heute doch nachhaltig denken und Gegenstände weiter nutzen", sagt er und spielt seinerseits die Umweltkarte aus. Und Batterien lagere er gar, wie der Landkreis behauptet. Vermutlich hätten sie Abdeckungen von Ölbrennern damit verwechselt - und die seien Werkzeug
Trotz fantasiereicher Argumente: Der Landkreis wirft dem Grundstückseigentümer einen Verstoß gegen das Kreislaufwirtschaftsgesetz vor. Die Abfälle lagerten außerhalb einer zugelassenen Abfallbeseitigungsanlage und störten das Ortsbild von Meckelfeld.
Claus Neugebauer hat Widerspruch gegen den Verwaltungsakt eingelegt. Er verlangt einen Ortstermin und ein persönliches Gespräch. Claus Neugebauer ist kein Menschen, der sich etwas gefallen lässt. "Als Unternehmer musste ich mich immer durchsetzen."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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