Ramelsloh
"Viehweide!" Die Grünen werfen dem Seevetaler Umweltreferat vor, Ökokontofläche abgewertet zu haben
ts. Seevetal. Die von der Gemeinde Seevetal gefeierte, mehr als 15 Hektar große Ökokontofläche am Rübenberg in der Ortschaft Ramelsloh ist in die politische Diskussion geraten. Während das Umweltreferat der Gemeindeverwaltung das Gebiet in einer Pressemitteilung als für den Naturschutz wertvoll bezeichnet, halten die Grünen es für einen Fall von Greenwashing.
Der Begriff bezeichnet den Versuch, etwas zu Unrecht ein ökologisches Mäntelchen umzuhängen. Die Gemeinde Seevetal baut ein sogenanntes Ökokonto auf, das dazu dient, naturschutzfachliche Ausgleichsflächen zu entwickeln, die spätere Bauvorhaben kompensieren sollen.
Die Grünen werfen dem Umweltreferat vor, die Fläche ökologisch abgewertet zu haben, seit es eine Viehwirtschaft mit mehr als 20 Rindern dort zugelassen hat. Sie kritisieren auch, dass das Gebiet mit Maschendraht eingezäunt ist. "Vor zwei Jahren war hier ein Blütenmeer, jetzt haben wir eine Viehweide", sagte Dr. Lars Teschke im Ortsrat Ramelsloh/Ohlendorf/Holtorfsloh. Entlang des Zaunes zeige sich stets das gleiche Bild: Jenseits der Ökokontofläche blühten Pflanzen, innerhalb zeige sich heruntergetrampelter Boden und keine Blüte. Der schöne Blick in die Landschaft, der Nutzwert als Erholungsraum und der Wert im Sinne von Arten- und Naturschutz hätten massiv eingebüßt, kritisierte Dr. Lars Teschke.
Laut der Umweltreferatsleiterin Pia Utermöhlen dagegen habe sich das Ökosystem positiv entwickelt und lade seltene und gefährdete Arten ein.
Die Ökokontofläche wirft Fragen auf - auch bei CDU und SPD. Zum Beispiel nach dem Nutzungskonzept und dem Pachtvertrag. Einstimmig hat der Ortsrat deshalb die Verwaltung aufgefordert, die Antworten bis zur nächsten Ortsratssitzung zu liefern.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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