Kreisschulausschuss
Virenfilter steht für ersten Probelauf an einer Schule im Landkreis Harburg bereit

Die Kreistagsmitglieder Angelika Gaertner (v. li., alle Freie Wähler), Frank-Oliver Lein und Willy Klingenberg stehen vor dem Gymnasium Meckelfeld an dem angelieferten Virenfilter 
für Klassenzimmer Fotos: ts
  • Die Kreistagsmitglieder Angelika Gaertner (v. li., alle Freie Wähler), Frank-Oliver Lein und Willy Klingenberg stehen vor dem Gymnasium Meckelfeld an dem angelieferten Virenfilter
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(ts). Ein 200 Kilo schweres, sperriges Paket ist am vergangenen Donnerstag mit dem Lastwagen am Gymnasium Meckelfeld eingetroffen. Die Fracht: ein 2,30 Meter hoher Virenfilter des Typs Airpurifier des Klimatechnikunternehmens Wolf mit Sitz in Mainburg (Bayern). Das Gerät könnte Erkenntnisse in die im Landkreis Harburg noch nicht entschiedene Frage bringen, ob Schulen und Kindertagesstätten als Reaktion auf die Corona-Pandemie mit Raumluftfiltern ausgestattet werden sollen.
Der für Schulen und Kindertagesstätten konzipierte Virenfilter könnte in einem zwei Wochen langen Probelauf zum Einsatz kommen. Es wäre der erste Test dieser Art in einer Schule im Landkreis Harburg. Die Entscheidung trifft der Schulausschuss des Kreistags in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 5. Mai, im Kreishaus in Winsen (15 Uhr, Sitzungssaal Raum B-013).
"Wir hoffen, dass die Ausschussmehrheit dem Probelauf zustimmt", sagt Kreisschulpolitikerin Angelika Gaertner (Freie Wähler). Zusammen mit dem Kreistagsmitglied Frank-Oliver Lein (Freie Wähler) hat sie den Virenfilter als Gratis-Leihgabe bei dem Unternehmen organisiert und die Erlaubnis der Schule eingeholt. Die Freien Wähler sind davon überzeugt, dass Raumluftfilter als Ergänzung der Hygienekonzepte von Schulen und Kitas unerlässlich seien. Die Mehrheit im Kreisschulausschuss zeigt sich dagegen ablehnend oder zumindest zögernd. Im März beschlossen die Kreisschulpolitiker lediglich, dass die Kreisverwaltung Erfahrungen anderer Schulträger mit dem Einsatz von Raumluftfiltern einholen und berichten soll - das war der kleinstmögliche Kompromiss.
Zu teuer, wissenschaftlich umstritten, störende Geräusche und eine nicht auszuschließende Brandgefahr - aus diesen Gründen halten die Kreisverwaltung, aber auch Politiker anderer Fraktionen und Schulvertreter den Einsatz von Luftfiltern in Klassenzimmern für keine gute Idee.
Etwa 4,9 Millionen Euro würde laut Kreisverwaltung die Ausstattung der kreiseigenen Schulen mit Virenfiltern kosten. Der Stückpreis des Geräts, das in Meckelfeld getestet werden könnte: 2.950 Euro, zuzüglich 250 Euro Montage. Das Unternehmen Wolf hat nach eigenen Angaben zum Beispiel bereits 150 Geräte an Schulen und Kindertagesstätten in Bremen und Bremerhaven installiert.
"Wir stehen gerne zur Verfügung, den Probelauf zu machen", sagt der stellvertretende Schulleiter am Gymnasium Meckelfeld, Olaf Lakämper. Schulleitung und Eltern seien einverstanden, den Virenfilter in der Klasse 9a im ersten Geschoss des Schulgebäudes zu testen. Die Schüler würden anschließend berichten, ob die Geräusche der Technologie tatsächlich störend seien. Der Test soll zudem Erkenntnisse über den tatsächlichen Stromverbrauch bringen.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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