Gebäudename trieb Friedrich Merz ins Bockshorn
Warum Hittfeld plötzlich "Burgstadt" ist
Der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz und die Deutsche Presseagentur haben Hittfeld in den Ruf gebracht, eine Burgstadt zu sein. Eine Burgstadt ist eine Siedlung, die neben oder um eine Burg gebaut wurde. Einheimische wissen, dass in Seevetal ein solch wehrhaftes Gemäuer nie existiert hat. Aber manche Menschen im übrigen Deutschland könnten das seit vergangener Woche denken.
Wie konnte der Eindruck entstehen? Als der CDU-Parteivorsitzende Friedrich Merz im Niedersachsen-Wahlkampf im großen Saal des Veranstaltungszentrums Burg Seevetal in Hittfeld, ein Backsteinbau aus den 1980er-Jahren, eine Rede hielt, fand er zur Begrüßung lobende Wort für das Gebäude, zeigt sich aber auch leicht irritiert: Er habe noch nichts von dem "Schloss" gesehen, sagte er und brachte Einheimische unter den 500 Besuchern damit hörbar zum Schmunzeln.
Die Deutsche Presseagentur ließ sich von den Namen "Burg Seevetal" ebenso ins Bockshorn jagen. Die Agentur, deren Nachrichten Tageszeitungen in ganz Deutschland veröffentlichen, berichtete, das Friedrich Merz "auf Burg Seevetal" die Bedeutung des Niedersachsen-Wahlkampfes für die Bundespolitik hervorgehoben habe. So war es zum Beispiel in der Süddeutschen Zeitung zu lesen.
Wie kam das Veranstaltungszentrum Burg Seevetal eigentlich zu seinem Namen? Die in diesem Jahr erschienene Chronik der Gemeinde Seevetal gibt eine Antwort darauf: Die im Jahr 1983 eröffnete Veranstaltungshalle im Seevetaler Ortsteil Hittfeld sei wegen der unterschiedlichen Dachformen "Burg Seevetal" genannt worden, heißt es dort in einem von Angelika Steinecke verfassten Beitrag. Aus der Vogelperspektive betrachtet, hat der Gebäudekörper mit den umgebenden Gebäuden nämlich Ähnlichkeit mit einer Burg.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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