Gegenstimmen
Warum sich Menschen für die geplante Eisenbahn-Neubautrasse aussprechen
Mit Kundgebungen und Transparenten auf Feldern und an Straßen machen Bürgerinitiativen in betroffenen Landkreisen in der Öffentlichkeit auf ihren Protest gegen die geplante Eisenbahn-Neubautrasse zwischen Hamburg und Hannover aufmerksam. Für Befürworter von Großprojekten macht die Mobilisierung Gleichgesinnter nahezu keinen Sinn, deshalb finden sie öffentlich kaum Gehör. Aber es gibt die Menschen, die den von der Deutschen Bahn vorgesehenen Ausbau des Schienennetzes unterstützen.
Dass sich im Seevetaler Ortsteil Meckelfeld die Proteste gegen die Eisenbahn-Neubautrasse in Grenzen halten, überrascht WOCHENBLATT-Leser Peter Becker aus Seevetal nicht: Viele Berufspendler lebten in dem Gemeindeteil. Und diese Gruppe sähe Sinn in der Neubautrasse, schreibt er im Internet auf kreiszeitung-wochenblatt.de. "Wir wollen nicht länger im Stau stehen, ob auf der Straße oder der Schiene. Ohne zusätzliche Gleise ist der Knoten aber nicht zu lösen."
Den Bürgerinitiativen wirft Peter Becker vor, lediglich aus Eigeninteresse zu handeln: "Man hat es hier schlichtweg satt, dass die längst überfällige Erweiterung des Bahnnetzes von egoistischen NIMBYs (gemeint sind Personen, die Bauvorhaben in der eigenen Umgebung zu verhindern suchen, Anm. der Redaktion) wie der Bürgerinitiative Trassenalarm weiterhin blockiert wird, wie sie es schon Jahre tun.
Im Landkreis Harburg würden Partikularinteressen weniger Anwohner über das Wohl tausender Bahnpendler und über das gesamtgesellschaftliche Ziel Klimaschutz gestellt, denn auch Güter werden erheblich nachhaltiger auf der Bahn transportiert als mit dem Lkw, gibt Peter Becker zu bedenken.
Eine fragwürdige Doppelmoral wirft Michael Müller aus Salzhausen den Gegnern der Neubautrasse vor: Indem sie das Schienennetzausbauprogram Alpha-E befürworten und damit Menschen in der Stadt Lüneburg eine zusätzliche Belastung bis zum Abriss von Gebäuden zumuten wollen und in Seevetal aber nicht, sei der Beweis dafür. "Jeder, der wenigstens ab und an mal mit einer pünktlichen Bahn fahren will, hat diametral gegensätzliche Interessen als die Bürgerinitiative Trassenalarm", schreibt er im Internet auf kreiszeitung-wochenblatt.de.
Ähnlich argumentiert Ricarda Bronsema aus Salzhausen: Die Bürgerinitiative solle darüber nachdenken, ob es wirklich so sinnvoll sei, die zusätzlichen Gleise mit der Abrissbirne durch die bereits dicht bebauten Orte wie Winsen, Lüneburg oder Bad Bevensen zu quetschen. "An der Autobahn A7 ist Platz ohne Ende, und die Menschen würden sich über einen Bahnanschluss sogar freuen. Das wäre die deutlich bessere Lösung", schreibt sie im Internet auf kreiszeitung-wochenblatt.de.
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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