"Wir müssen weiterkämpfen"
Seevetaler Delegation bringt Rastanlage in Berlin auf den Tisch / Kirchengemeinde gibt Einwendungen ab
kb. Seevetal. "Wir müssen vehement weiterkämpfen", dieses Fazit zieht Meckelfelds Ortsbürgermeisterin Brigitte Somfleth aus ihrem Besuch in Berlin. Gemeinsam mit Vertretern aus der Gemeindeverwaltung und der Bürgerinitiative gegen die Raststätte Elbmarsch war sie in der vergangenen Woche auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Michael Grosse-Brömer und des Landtagsabgeordneten Norbert Böhlke in die Bundeshauptstadt gereist, um dort die Bedenken gegen die geplante Rastanlage an der A1 bei Meckelfeld auf den Tisch zu bringen. "Es war wichtig, dass wir da waren, aber allzu optimistisch bin ich nicht", so Brigitte Somfleth nach dem Gespräch mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Andreas Scheurer im Berliner Verkehrsministerium.
Einer der wesentlichen Kritikpunkte, den die Delegation vorbrachte, war die bisher unzureichende Suche nach einem alternativen Standort. "Es wurde jedoch auch in Berlin deutlich, dass die Verantwortlichen zwar unseren Protest zur Kenntnis nehmen, sich jedoch auf die Rechtslage zurückziehen", so Somfleth.
In den Streit um die geplante Rastanlage schaltet sich nun auch der Vorstand der Kirchengemeinde Meckelfeld ein. In ihrer Einwendung erheben Pastor Peter M. Schwarz, Vorsitzender des Kirchenvorstandes, und sein Stellvertreter Eckhard Gudelius, scharfe Kritik gegen die Planungen der Verkehrsbehörde. Der Bau einer Rastanlage in der vorgesehenen Dimension würde sich sehr negativ auf die Wohn- und Lebensqualität der Menschen vor Ort auswirken, so der Kirchenvorstand. Man nehme außerdem zur Kenntnis, dass u.a. ökologische Argumente gegen eine Erweiterung der bestehenden Raststätte Stillhorn auf Hamburger Gebiet angeführt würden, um einen Neubau auf Seevetaler Gebiet notwendig erscheinen zu lassen. "Mittlerweile ist aber bekannt, dass in Hamburg genau dort eine Industriefläche geplant wird", so Schwarz. "Es ist empörend und zynisch, dass ökologische Argumente genutzt werden, um wirtschaftliche Interessen durchzusetzen", so der Pastor weiter.
• Einen neuen Weg geht jetzt die Bürgerinitiative gegen die Raststätte. Am vergangenen Montag gründete sie einen gemeinnützigen Verein. "Wir wollen uns - auch finanziell - auf sichere Füße stellen", so Rainer Weseloh, frisch gewählter ??? (Infos kommen Dienstagmorgen) des Vereins. Neue Vereinsvorsitzende ist Angelika Gaertner, Mitbegründerin der Bürgerinitiative. Vorteile der Vereinsgründung: Künftig kann die "Bürgerinitiative gegen die Raststätte Elbmarsch e.V." ihren Unterstützern auch Spendenquittungen ausstellen, geplant sind außerdem Infoveranstaltungen, eine Bürgerversammlung und die Bildung von verschiedenen Arbeitsgruppen.
• Wer bisher noch nicht die Möglichkeit genutzt hat, eine Einwendung gegen die Rastanlage abzugeben, hat noch bis Mittwoch, 20. Februar, Gelegenheit dazu. Die Planungsunterlagen liegen noch bis zum 6. Februar bei der Gemeinde Seevetal aus, können aber auch online eingesehen werden. Hilfestellungen für ihre Einwendungen bekommen Bürger bei der Bürgerinitiative unter www.rastplatz-im-moor.de. "Es ist wichtig, dass die Bürger begreifen, dass dies nicht nur ein Meckelfelder Problem ist", so Brigitte Somfleth. "Die Rastanlage geht alle Seevetaler an, und ich möchte alle Bürger bitten, sich gegen die Pläne zu engagieren."
Redakteur:Katja Bendig aus Seevetal |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.