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Zum Neun-Euro-Ticket sind noch Fragen offen

Das Neun-Euro-Ticket soll auch über die Fahrkartenautomaten vertrieben werden | Foto: ts
  • Das Neun-Euro-Ticket soll auch über die Fahrkartenautomaten vertrieben werden
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(ts). In diesem Sommer soll Bahnfahren im öffentlichen Nahverkehr zu günstig wie noch nie zuvor sein. Die auf drei Monate begrenzte Einführung eines Neun-Euro-Tickets ist ein Vorhaben der Bundesregierung und ist dazu gedacht, die Verbraucher wegen der drastisch gestiegenen Kraftstoff- und Energiepreise finanziell zu entlasten. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen:

Was ist das Neun-Euro-Ticket?
Es handelt sich um eine in ganz Deutschland gültige Monatskarte für den öffentlichen Nahverkehr (Nahverkehrszüge wie zum Beispiel der Metronom, S-Bahn, U-Bahn, Busse). Nicht gültig ist die Fahrkarte im Fernverkehr (zum Beispiel ICE, IC, Flixtrain, Flixbus). Das Neun-Euro-Ticket ist eine personenbezogene Fahrkarte, ist also nicht auf Familienmitglieder oder andere Menschen übertragbar.

In welchem Zeitraum gilt das Neun-Euro-Ticket?
Das Neun-Euro-Ticket ist ein Sonderangebot und soll im Aktionszeitraum vom 1. Juni 2022 bis einschließlich 31. August 2022 gelten. Die Fahrkarte kostet neun Euro pro Monat. Wer sie im gesamten Aktionszeitraum nutzen möchte, zahlt also insgesamt 27 Euro.  
Das Ticket kann nur kalendermonatsweise bezogen werden, also nicht für 30 Tage ab Startzeitpunkt. Die Empfehlung ist, die Fahrkarte zum Monatsanfang zu buchen, da sie jeweils zum 30. Juni,  31. Juli,  31. August ausläuft.

Wo wird das Neun-Euro-Ticket erhältlich sein?
Die Verkehrsunternehmen stecken noch in den Vorbereitungen. Das Neun-Euro-Ticket wird voraussichtlich erhältlich sein als Handy-Ticket (FahrPlaner-App, DB-Navigator) und als Download aus Internet-Ticketshops. Laut dem Niedersächsischen Verkehrsministerium soll der Vertrieb überwiegend digital erfolgen. Fahrgäste können das Neun-Euro-Ticket auch an den Fahrkartenautomaten an den Bahnhöfen und in Kundenzentren der Verkehrsbetriebe kaufen. Es könnte aber passieren, dass einigen Verkehrsunternehmen die Programmierung der Automaten aus zeitlichen Gründen nicht rechtzeitig gelingt.
Damit die erwartet große Nachfrage nicht zu Menschenschlangen vor den Fahrkartenautomaten und zu Serverzusammenbrüchen bei den Ticketshops im Internet führt, ist eine Vorverkaufsphase vorgesehen, antwortete das Verkehrsministerium dem WOCHENBLATT. An welchem Tag im Mai genau das Ticket erhältlich ist, sei noch offen.

Ist das Neun-Euro-Ticket noch nicht in trockenen Tüchern?
Der Bundesrat und der Bundestag müssen dem von der Bundesregierung beschlossenen Neun-Euro-Ticket noch zustimmen. Endgültige Klarheit gibt es in der Sitzung der Länderkammer am Freitag, 20. Mai. 
Es gebe Unklarheiten wegen der Finanzierung durch den Bund, antwortete das Niedersächsische Verkehrsministerium dem WOCHENBLATT. Hintergrund: Der Bund will das Neun-Euro-Ticket mit 2,5 Milliarden Euro finanzieren. Bei der Summe handelt es sich um eine Prognose zu dem erwarteten Verlust aus dem regulären Fahrkartenverkauf wegen des Neun-Euro-Tickets. Niedersachsen stünde demnach rund 200 Millionen Euro zu. Nach Ansicht des Niedersächsischen Verkehrsministeriums reiche die Summe nicht aus. Die Bundesregierung solle garantieren,  die am Ende tatsächlich entstandenen Kosten komplett zu übernehmen. 

Was müssen Fahrgäste bedenken?
Gewerkschaften haben die Befürchtung geäußert, dass wegen des Neun-Euro-Tickets während der Sommerferien Züge auf Strecken zu touristisch beliebten Zielen geräumt werden müssten, weil sie überfüllt sein würden. Das Land Schleswig-Holstein empfiehlt Fahrgästen, im Sommer die besonders nachfragestarken Zeiten möglichst zu meiden und auch Fahrräder möglichst zuhause zu lassen.
Marco Trips vom Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund sieht in dem Neun-Euro-Ticket einen "blödsinnigen Schnellschuss". Die Bevölkerung in ländlichen Regionen würde nicht davon profitieren, weil sie auf das Auto angewiesen seien, um zum Beispiel zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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