Fifaturnier Seevetal
Erstes E-Sport-Turnier in öffentlicher Hand
Eine kleine Sensation findet Anfang Februar in der Burg Seevetal statt: das erste E-Sport-Turnier, organisiert durch eine staatliche Institution im Landkreis Harburg. Unter dem Namen #juzdiggi-Cup veranstaltet das Medienzentrum Landkreis Harburg das Event in Kooperation mit sechs Jugendzentren aus dem Umland. Mit dabei sind: Egons Winsen, Stelle, Meckzicko Meckelfeld, Hollenstedt, Buchholz und Tostedt. Gespielt wird das Fußball-Videospiel "FIFA 23". Seit Veröffentlichung des ersten Teils der Computerspielreihe 1993 erfreut sich das Spiel weltweiter Beliebtheit. Auch im vergangenen Jahr rangierte FIFA mit dem zweiten Platz erneut in den Top Drei der beliebtesten Computerspiele bei Jugendlichen von zwölf bis 19. (1. Minecraft, 3. Fortnite).
Auf die Interessen der Jugendlichen eingehen
Damit trifft das Medienzentrum den Nerv der Zeit. Für das Turnier in Hittfeld sind alle Jugendlichen von zwölf bis 18 Jahren eingeladen, sich zu qualifizieren. Das ausgerichtete Event ist nämlich "nur" das Finale. Im Vorfeld finden seit Dezember bis zum 26. Januar in den einzelnen Jugendzentren die Qualifizierungen statt.
Wie genau diese ablaufen, haben die Jugendzentren selber in der Hand. Manche "Juz" organisierten einen Quali-Tag, andere, wie Buchholz zum Beispiel, haben eine Liga gegründet, um die eigenen Teilnehmer zu ermitteln. Gegeneinander angetreten wird sowohl in der Qualifizierungsphase als auch am Finaltag in Zweier-Teams. Es spielen also immer vier Jugendliche gleichzeitig - zwei gegen zwei.
Förderung Sozialkompetenz
"Der Spaß steht natürlich an erster Stelle, aber die Teilnehmer nehmen das auf jeden Fall ernst", sagt Matthias Haist, Kreisjugendpfleger und verantwortlicher Organisator des Turniers beim Medienzentrum.
Neben dem Sinn des Events, den Jugendlichen das zu geben, was sie interessiert und was ihnen Spaß bringt, steht auch der pädagogische Ansatz im Fokus der Veranstalter. "Wie gehe ich mit einer Niederlage um, wenn ein Spiel mal nicht so läuft, wie es soll? Oder wie verhalte ich mich, wenn ich beleidigt werde, und was löse ich aus, wenn ich andere beschimpfe? Das sind Themen, bei denen wir für die Jugendlichen da sein möchten. Wir möchten gerne als Ansprechpartner wahrgenommen werden", so Matthias Haist.
"Ganz unkritisch sind Spiele allerdings nicht zu sehen", sagt Ekkehard Brüggemann. "Bei FIFA zum Beispiel sind es die Packs", so der Leiter des Medienzentrums weiter. Gemeint ist der viel kritisierte Spielmodus "Ultimate Team", wodurch FIFA in den letzten Jahren starken Gegenwind von den Spielern und verschiedenen Institutionen erfahren hat. Hier baut der Spielende sich selber ein Team aus Pixel-Spielern. Um diese Spieler zu bekommen, müssen für Echtgeld die "Packs" (digitale Packungen, vergleichbar mit Panini-Stickerpackungen) erworben werden. In diesen Packs befinden sich zufällige Spielerkarten, mit unterschiedlichen Werten.
FIFA auch in der Kritik
Genau wegen dieser Zufälligkeit und der Möglichkeit, die wertvollen Karten zu tauschen, vergleichen Kritiker den Modus mit dem Glücksspiel und weisen auf eine mögliche Sucht hin, was bei Jugendlichen schwerwiegende Folgen haben kann. Auch bei diesen Themen berät und informiert das Medienzentrum die Jugendlichen und Eltern gerne.
Weitere Informationen zu dem Turnier erhalten Interessierte bei Matthias Haist: Telefon 04105 - 5992111 und E-Mail m.haist@medienzentrum-harburg.de. Ebenfalls besteht unter den angegebenen Kontaktdaten die Möglichkeit für Jugendliche, herauszufinden, wie sie sich im restlichen Januar noch für das große Finale qualifizieren können.
Redakteur:Sven Rathert aus Seevetal | |
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