Wie sich der Jugend-Bundesligist Sharks Hamburg und andere Spieler fit halten
Basketball: So funktioniert Training beim TSV Hittfeld im Lockdown

Jugend-Basketball-Bundesligaspieler Timon Wendler trainiert zu Hause mit Hilfe einer App | Foto: Lars Mittwollen
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ts. Hittfeld. Keine Spiele und kein Training - seit dem 1. November ist wegen der Corona-Schutzmaßnahmen der Vereinssport untersagt. Trotzdem steht der Trainingsbetrieb beim Jugend-Basketball-Bundesligisten Sharks Hamburg und den übrigen Spielern des TSV Eintracht Hittfeld nicht still. Chefcoach Lars Mittwollen und elf weitere Trainer geben den rund 300 aktiven Basketballern online Anleitungen zum Individualtraining - und kümmern sich aus der Distanz um den sozialen Zusammenhalt in den Teams.
Um die Sportler am Ball zu halten, haben Lars Mittwollen und sein Trainerteam mehrere Wege entwickelt. Vor allem geht es darum, die Lust an der Bewegung zu halten. So trainieren die Basketball-Damen des TSV Eintracht Hittfeld (Regionalliga und Stadtliga) zweimal in der Woche online die Athletik. Vor dem Laptop oder dem Tablet springen und strecken sich die Spielerinnen jeweils in den eigenen vier Wänden.
Eine Anwendungssoftware bringt die Spieler des Jugend-Basketball-Bundesligisten Sharks Hamburg (Mutterverein ist der TSV Eintracht Hittfeld) zum Laufen. Die Jogging-App löst einen Wettbewerb aus, weil die Laufergebnisse der Spieler innerhalb der Mannschaft veröffentlicht werden. Das spornt den Ehrgeiz an. "So lief ein Spieler am Morgen 20 Kilometer, sein Mitspieler machte es ihm zwei Stunden später gleich und lief noch zwei Kilometer zusätzlich", erzählt Lars Mittwollen.
Über eine Basketball-App erhalten die Spieler Aufgaben. Dabei werden sie gefilmt. Die mobile Software zählt zum Beispiel die Dribblings in einer bestimmten Zeit. Über eine Rangliste können die Spieler ihre Leistungen vergleichen.
Die Sharks betreiben einen eigenen Kanal auf der Videoplattform YouTube. Vor allem jüngere Spieler machen Übungen nach, die sie dort sehen. Den Herrenmannschaften und einigen anderen Teams schicken die Trainer Trainingspläne zu. Dabei geht es um Techniktraining oder reines Athletiktraining.
Einzigartig im Basketballbetrieb in der Region: Cheftrainer und Lifecoach Lars Mittwollen leitet eine digitale Trainingsreihe mit dem Titel "120 Minuten" zur Persönlichkeitsentwicklung der Spieler. Das Online-Training verbindet mentale Übungen mit Basketball-Work-outs. "Die Themen Ziele, Gewohnheiten und Willensstärke werden als Nächstes angeboten", kündigt Lars Wittwollen an.
Trotz allem: Das Sport- und Kontaktverbot geht nicht spurlos an den Vereinen vorbei. "Das Problem ist, dass Ehrenamtliche, zum Beispiel Schiedsrichter, wegen der Zwangspause aufhören", sagt Lars Mittwollen. Auch Spieler könnten ihrem Sport den Rücken kehren. "Normalerweise finden in den Monaten November und Dezember die meisten Spiele statt. Jetzt ist plötzlich ganz viel Zeit für andere Dinge. Das ist natürlich gut, nur sollen die Sportler nicht ihren Teamsport vergessen." Damit das nicht geschieht, fördert das Trainerteam den sozialen Zusammenhalt. Teams könnten bei Online-Abenden zu Gesellschaftsspielen wie "Siedler von Catan" zusammenkommen. "Wir denken auch über Kooperationen mit anderen Sportarten im TSV Eintracht Hittfeld ab Januar nach", sagt Lars Mittwollen.
Wann dürfen Basketballer wieder spielen? Denkbar ist die Rückkehr in das Mannschaftstraining nach einem Stufenplan ähnlich wie im Mai 2020, als die Corona-Infektionszahlen sanken. Normalerweise braucht ein Team etwa zwei Monate Vorbereitungszeit, um wieder Sport im Wettbewerb betreiben zu können. "Die Jüngsten, das sind die Jahrgänge U12 und jünger, könnten nach einer Woche Training wieder spielen", sagt Lars Mittwollen. "Die Älteren brauchen mindestens drei Wochen Training."

Jugend-Basketball-Bundesligaspieler Timon Wendler trainiert zu Hause mit Hilfe einer App | Foto: Lars Mittwollen
Hittfelds Basketball-Cheftrainer Lars Mittwollen hält über Videoverbindung Kontakt zu den Spielern | Foto: Lars Mittwollen
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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