Traditionsverein
Reit- und Fahrverein Meckelfeld ist 100 Jahre alt

Reiterhof-Eigentümerin Ulrike Artzenroth (v. li.), Pressewartin Katrin Stein, die ehrenamtlichen Helfer Horst und Margret Wendt, Schriftführerin Nicole Gutsell und die 1. Vorsitzende Kerstin Schröder vor der Reithalle in Meckelfeld  | Foto: ts
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  • Reiterhof-Eigentümerin Ulrike Artzenroth (v. li.), Pressewartin Katrin Stein, die ehrenamtlichen Helfer Horst und Margret Wendt, Schriftführerin Nicole Gutsell und die 1. Vorsitzende Kerstin Schröder vor der Reithalle in Meckelfeld
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ts. Meckelfeld. Ein Vorstand, an dem Frauenrechtlerinnen ihre Freude hätten. Ein Fahrverein, der seit 20 Jahren nicht mehr fährt. Voltigiersportler, die es bis zur Deutschen Meisterschaft brachten. 100 Jahre ist der Reit- und Fahrverein Meckelfeld alt. Seine Geschichte hat viele Episoden.

Gründungsmitglieder waren ausschließlich Männer

Am 17. April 1921 trafen sich in Boyes Gasthaus in Harburg zehn Pferdefreunde, um den Verein zu gründen. Ausnahmslos Männer waren beteiligt: Hans Wilkens, August Schwormstedt, Heinrich Seckerdieck, Heinrich Beckedorf, Ernst Sahling, Fritz Peters, Otto Raths, Friedo, Ernst und Adolf Wendt. 100 Jahre später hat sich der Verein emanzipiert. Fast ausschließlich Frauen bilden den Vorstand um die Vorsitzende Kerstin Schröder. Einziges männliches Vorstandsmitglied ist der zweite Vorsitzende Leif Artzenroth.

Der Fahrverein existiert lediglich noch im Namen. Kutschen besitzt der Verein nicht mehr. Der Fahrsport endete Ende der 1990er-Jahre, erinnert sich der 88 Jahre alte Horst Wendt. "Früher beteiligten sich Kutschen des Reit- und Fahrvereins an den Schützenumzügen durch den Ort Meckelfeld."

163 Mitglieder hat der Reit- und Fahrverein Meckelfeld, der Breitensportler, Turnierreiter in den Disziplinen Dressur und Springen sowie einige Pferdezüchter vereint. Vier sogenannte Schulpferde hält der Verein in den Stallungen am Appenstedter Wäldchen. Auf ihnen lernen Jungen, Mädchen und Erwachsene das Reiten, die sich kein eigenes Pferd halten. Die Schulpferde ermöglichen einer breiteren Bevölkerung den Reitsport. Ein Reitpferd kostet etwa 5.000 bis 10.000 Euro. Zusätzlich 400 bis 500 Euro kommen monatlich für einen Stallplatz, den Hufschmied, den Tierarzt und Futter hinzu.

Die Sportart Voltigieren (turnerische Übungen auf einem sich bewegenden Pferd) kam 1963 hinzu. Die Sparte führte den Verein zu dem größten sportlichen Erfolg: Voltigierer aus Meckelfeld starteten 1981 bei den niedersächsischen Landesmeisterschaften und qualifizierten sich für die Deutschen Meisterschaften.
Drei schwere Krisen hat der Reit- und Fahrverein in den 100 Jahren erlebt: Den Zweiten Weltkrieg, in dem das Vereinsleben zum Stillstand gekommen sein soll. Jedenfalls existieren keine schriftlichen Quellen mehr aus der Zeit. Ein Feuer im Jahr 1972, das die neu errichtete Reithalle zerstörte. Und die Corona-Pandemie, die derzeit anhält. Seit Mai dürfen Reitschüler wieder in Gruppen ausreiten. Das Voltigieren ist weiterhin nicht zulässig.

Den 100. Geburtstag beging der Reit- und Fahrverein Meckelfeld unbemerkt von der Öffentlichkeit. Ohne Zuschauer veranstaltete er am vergangenen Wochenende unter strengen Hygiene-Auflagen sein Jubiläumsturnier ausschließlich für Dressurreiter.

Reiterhof-Eigentümerin Ulrike Artzenroth (v. li.), Pressewartin Katrin Stein, die ehrenamtlichen Helfer Horst und Margret Wendt, Schriftführerin Nicole Gutsell und die 1. Vorsitzende Kerstin Schröder vor der Reithalle in Meckelfeld  | Foto: ts
Kutschen des Reit- und Fahrvereins nahmen früher regelmäßig am Schützenumzug in Meckelfeld teil. Das Foto entstand vermutlich in den 1970er-Jahren | Foto: Reit- und Fahrverein Meckelfeld
Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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