Fußball
Was FC-St.-Pauli-Idol Jan-Philipp Kalla in Seevetal machte
Für die Fans des FC St. Pauli war Jan-Philipp Kalla ein Idol. In seinen 13 Profijahren (2007 bis 2020) bei den Braun-Weißen verkörperte er Tugenden, die ihn zum Publikumsliebling avancieren ließen: Vereinstreue, tadelloser kämpferischer Einsatz. Innenverteidiger, Außenverteidiger, Mittelfeldkämpfer und immer Grasfresser.
Zwei Jahre nach dem Ende seiner Profifußballkarriere steht der 35 Jahre Jan-Philipp Kalla dort, wo der Fußball nicht ursprünglicher sein kann: WOCHENBLATT-Redakteur Thomas Sulzyc trifft ihn in der Sporthalle des Sportzentrums Seevetal in Fleestedt. Im Auftrag der Fußballschule des FC St. Pauli, den Rabauken, trainiert der einst beinharte Verteidiger beim Mädchenfußballtag die technischen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen.
Mit seinem Image von einst kokettiert Jan-Philipp Kalla heute noch: "Ich war ja als Profifußballer für meine technischen Fähigkeiten bekannt, deshalb betreue ich jetzt die Dribbling-Station", sagt er. Humor hat er also. Unter seinen Augen dribbeln Mädchen mit dem Ball gegen die Uhr um die Wette. Ruhig schiebt Kalla die aus der Bahn geworfenen Markierungen des Dribbel-Parcours wieder in die Position.
Fit und austrainiert sieht er aus. Offenbar bereit für den Kampf. 2020 gab Jan-Philipp Kalla noch ein Gastspiel beim Hamburger Fußball-Oberligisten SC Viktoria. Wird er doch noch mal Fußball spielen? Jan-Philipp Kalla deutlich mit dem Blick auf die Mädchen, die mit Ehrgeiz dem Ball nachjagen. "Wenn ich das so sehr, juckt es noch in den Füßen." Als beendet sieht Jan-Philipp Kalla die aktive Fußballer-Laufbahn noch nicht an.
Kalla arbeitet heute im Kinder- und Jugendmarketing des FC St. Pauli. Büroarbeit sei ihm bekannt. Bevor er Profifußballer wurde, habe er den Beruf des Speditionskaufmanns gelernt.
Zusätzlich trainiert Jan-Philipp Kalla die Regionalliga-Fußballerinnen des FC St. Pauli. In der Frauen Regionalliga Nord spielt auch eine Mannschaft aus dem Landkreis Harburg, der VfL Jesteburg. Zum Frauenfußball kam er über seine Freundin, die Fußball gespielt hat.
Spätestens im Alter von 14 und 15 Jahren spielen Mädchen und Jungen nicht mehr gemeinsam in gemischten Mannschaften. Kalla hält die Geschlechtertrennung im Fußball nicht für ewig zementiert. Werden Frauen und Männer zusammen in einer Liga spielen? "Ein spannendes Thema", antwortet er. "Ich sehe Potenzial für gemischte Mannschaften im Erwachsenenbereich."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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