Zukunft der Elektromobilität
EWE-Technik-Vorstand: "Die meisten Autofahrer werden zu Hause aufladen"
ts. Seevetal. Der Technik-Vorstand des Energieunternehmens EWE rät Städten und Gemeinden von einem Wettbewerb ab, aus Prestigegründen die meisten öffentlichen Ladestationen für strombetriebene Autos aufstellen zu wollen. "Der Trend wird sein, dass die meisten Autofahrer ihre E-Autos zu Hause aufladen werden", sagte Dr. Urban Keussen bei einer Anhörung im Planungs- und Umweltausschuss des Seevetaler Gemeinderats. Zudem würden Arbeitgeber Parkplätze mit Ladestationen zur Verfügung stellen.
Seevetals Planungs- und Umweltpolitiker wollten von dem Experten wissen, wie sich die Gemeinde auf die erwartete Zunahme der Elektromobilität vorbereiten könne.
Alle reden von der Elektromobilität. Doch das Stromnetz ist auf den Ansturm neuer Verbraucher in vielen Städten und Gemeinden nicht vorbereitet. Die Befürchtung ist, die Stromversorgung breche zusammen, wenn die meisten Einwohner nach Feierabend gleichzeitig ihre Elektroautos aufladen. Technisch sei bereits heute viel möglich, teilt Urban Keussen diese Sorge nicht. "Wenn jemand ein Mehrfamilienhaus errichten möchte, können wir eine Leitung legen, die 50 Autos gleichzeitig lädt. Das kostet aber auch." Der Experte rät, in Gesprächen den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.
Seevetals Politiker beschäftigen sich bei der Modernisierung der gemeindeeigenen Fahrzeugflotte mit der Antriebstechnik der Zukunft. Ob es Alternativen zu strombetriebenen Motoren gebe, will die CDU/FDP-Gruppe wissen. Dr. Keusen erwartet, dass Wasserstofftechnologie zusätzlich zur Elektromobilität in Zukunft eine Rolle spielen wird. "In zwei bis vier Jahren aber, wenn Seevetal einen Entwicklungsschritt machen will, wird Elektro das Mittel der Wahl sein", sagt er.
Bürgermeisterin Martina Oertzen ermunterte die EWE, in Seevetal ein Zeichen zu setzen und öffentliche Ladestationen aufzustellen. Die Antwort: "Wir schauen, ob sich damit Geld verdienen lässt."
Redakteur:Thomas Sulzyc aus Seevetal | |
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