Taucher und Boote im Einsatz
120 Einsatzkräfte vor Ort: Boot sinkt bei Krautsand
Kampf gegen das Dieselöl: Im Ruthenstrom (Elbinsel Krautsand) ist am Freitagvormittag ein Boot gesunken. Aus dem Wrack trat Dieseltreibstoff aus, der sich in dem Seitenarm der Elbe auszubreiten drohte. Feuerwehr und DLRG waren mit Tauchern und Booten im Einsatz, um eine Verunreinigung des Gewässers mit Öl zu verhindern. Menschen befanden sich nicht an Bord.
Taucher stiegen in das Wasser, um am gesunkenen Boot Pumpen und Hebekissen anzubringen. So sollte es wieder mehr Auftrieb bekommen, um es anschließend leerzupumpen und es wieder schwimmfähig zu machen. Ziel war es, das Boot mit einem Kran aus dem Wasser zu hieven. Außerdem legten die Taucher im Ruthenstrom und rund um das Boot Ölsperren an. So sollte vermieden werden, dass Öl aus dem Boot in die Elbe gelangt. Nach Angaben der Feuerwehr sollen sich im Tank rund 100 Liter Dieselöl befinden.
Leider brachten sämtliche Versuche, das Boot wieder an die Wasseroberfläche zu bekommen, nicht den gewünschten Erfolg. Bei einsetzender Ebbe kam das im Schlick liegende Boot allmählich wieder zum Vorschein. Die Feuerwehr beendete gegen 18.30 Uhr ihren Einsatz im Rahmen der Gefahrenabwehr. "Unsere Aufgabe war es, zu vermeiden, dass sich das Dieselöl ausbreitet. Diese Aufgabe ist erledigt", erklärt Stefan Braun, Sprecher der Kreisfeuerwehr.
Nun sei es Sache des Eigners, das Boot zu bergen, so Braun. Der hatte bereits einen Kran geordert. Nach Angaben der Wasserschutzpolizei sollte der nächste Versuch, das Wasser aus dem Boot zu pumpen, bei Niedrigwasser unternommen werden.
Bei dem Kajütboot handelt es sich um ein sogenanntes Börteboot. Damit wurde früher vor Helgoland die Tagesgäste ausgebootet, während die Ausflugsdampfer auf Reede vor der Insel lagen. Das Boot wurde später umgebaut und mit Aufbauten versehen. Im Ruthenstrom lag es neben einer Schute vertäut. So fiel erst gar nicht auf, dass das Boot gesunken war. Als am Sperrwerk eine Verunreinigung des Wassers mit Öl bemerkt wurde, ging man der Sache auf den Grund und entdeckte das gesunkene Kajütboot, von dem nur noch dessen Mastspitze aus dem Wasser ragte.
Die Feuerwehren aus Drochtersen, Dornbusch, Assel und Wischhafen rückten an, die Stader Feuerwehr kam mit ihrem Hilfeleistungslöschboot "Henry Köpcke" und Tauchern. Die Kreisfeuerwehr schickte den Ölwehrzug und den Führungszug Umwelt. Unterstützung gab es von mehreren DLRG-Einheiten aus dem Landkreis, die ebenfalls Boote und Taucher bereitstellten. Es waren rund 120 Einsatzkräfte sowie zwei Boote der Feuerwehr, zwei DLRG-Boote und ein Polizeiboot vor Ort.
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