Staatsanwaltschaften Lüneburg und Stade ermitteln
Corona-Betrug gibt es auch in Stade und Winsen
tk. Landkreis. Wenn es um Milliardensummen geht, die möglichst schnell an klamme Unternehmen in der Corona-Krise gehen sollen, dann ruft das auch Betrüger auf den Plan. Erschlichene Corona-Soforthilfe ist kein Phänomen, das es nur in den großen wirtschaftlichen Ballungszentren Deutschlands gibt. Auch in den Landkreisen Stade und Harburg haben sich Kriminelle mutmaßlich an den Hilfszahlungen bereichert.
Von "derzeit einer Handvoll" Fälle spricht Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade. Sein Lüneburger Kollege Jan-Christoph Hillmer nennt eine Zahl "im unteren zweistelligen Bereich".
Es gibt bei diesen Fällen übereinstimmende Muster: Es handelt sich im Vergleich zur gesamten Milliardenhilfe um relativ geringe Summen. Meist einige Tausend Euro. Und: Die meisten der mutmaßlichen Subventionsbetrügereien sind aufgrund des Geldwäschegesetzes aufgeflogen. Wenn Banken verdächtige Kontobewegungen beobachten, müssen sie das der FIU (Financial Intelligence Unit) mitteilen, die bei einem Verdachtsfall die Landeskriminalämter und in Folge die jeweiligen Staatsanwaltschaften einschaltet.
Was auffällig sei, so Breas, seien meist die Geldströme. Mal werde die Corona-Hilfe sofort abgehoben oder ganz fix auf ein anderes Konto transferiert. Oder aber der Zahlungsempfänger hat vorsätzlich unwahre Angaben gemacht, um an Hilfsgelder heranzukommen.
Alle Ermittlungen in Lüneburg und Stade stehen erst ganz am Anfang. Der Lüneburger Staatsanwaltschafts-Sprecher Hillmer geht davon aus, dass die Zahl der Ermittlungsverfahren noch steigen wird.
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