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Seien Sie misstrauisch
Das sind die fiesen Tricks von Betrügern und Trickdieben

Kriminelle überrumpeln Bürgerinnen und Bürger oft mit dubiosen Geschichten an der Haustür oder am Telefon | Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
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  • Kriminelle überrumpeln Bürgerinnen und Bürger oft mit dubiosen Geschichten an der Haustür oder am Telefon
  • Foto: Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes
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Folgende Situationen am Telefon oder an der Haustür:

  • "Oma, ich habe endlich eine Wohnung in Aussicht und brauche ganz schnell Geld für die Mietsicherheit."
  • "Ihre Tochter hat einen schweren Autounfall verursacht. Wenn Sie nicht sofort die Kaution übernehmen, muss sie ins Gefängnis."
  • "Bei einer Baustelle um die Ecke wurde eine Gasleitung beschädigt. Bitte lassen Sie mich sofort rein und Ihren Anschluss überprüfen, damit kein Unglück geschieht."
  • "Hier spricht die Polizei. Wir haben einen Einbrecher geschnappt, der einen Zettel mit Ihrem Namen und Ihrer Adresse bei sich trug. Die Bande hat es auf Ihre Wertsachen abgesehen. Geben Sie diese deshalb bei uns in Verwahrung. Es kommt gleich jemand vorbei."

Wer diese Zeilen liest, denkt sicherlich: "Auf solche billigen Tricks falle ich doch nicht herein." Diese Betrugsmaschen sind jedoch immer wieder erfolgreich. "Betrüger und Trickdiebe erbeuten hohe Geldbeträge oder Wertsachen, indem sie falsche Tatsachen vorgaukeln und ihr Gegenüber in emotionalen Stress versetzen", sagt Farina Stinski. Sie ist Beauftragte für Kriminalprävention bei der Polizeiinspektion Stade und kennt ihre Pappenheimer genau. "Insbesondere ältere Menschen werden Opfer solcher Betrüger. Denn die meisten Senioren sind gutmütig, höflich und hilfsbereit. Viele hören oder sehen zudem nicht mehr so gut und freuen sich in ihrer Einsamkeit über vermeintlich spontane Kontakte."

Aber auch jüngere Generationen sind vor den Fallen der Kriminellen nicht gefeit. Das gilt zum Beispiel für Internetkriminalität oder das Love Scamming, bei dem angebliche Internetfreunde erst Vertrauen aufbauen und dann eine Notsituation erfinden und um große Geldsummen bitten. Auch Erpressungsversuche, z.B. mit angeblich vorhandenen Nacktfotos, werden bei jüngeren Menschen gern angewandt. Aktuell rufen zurzeit auch vermeintliche Pflegedienste an. Sie versprechen Dienstleistungen gegen Vorkasse, kommen jedoch nie vorbei.

Egal ob jung oder alt, die Polizei rät: "Seien Sie misstrauisch!" Farina Stinski ergänzt dazu:

Haben Sie keine Angst, unhöflich zu wirken. Es ist völlig in Ordnung, durch eine geschlossene Tür zu sprechen oder die Sicherheitskette vorzulegen und die Tür nur einen Spalt zu öffnen. Wir haben schon unseren Kindern eingebläut, Unbekannten nicht die Tür zu öffnen. Warum sollten wir diese Sicherheitsmaßnahme als Erwachsene in den Wind schießen?

Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Das gilt speziell für Zeitdruck. Wer "sofort" auf die Herausgabe von Geld oder Wertsachen drängt oder "schnellstmöglich" in die Wohnung muss, setzt auf den Überrumpelungseffekt.

• Reagieren Sie ruhig und nehmen Sie sich Zeit für einen Moment der Besinnung. Fragen Sie sich, ob Sie sich in einer realistischen Situation befinden. Kann das wirklich sein?

Holen Sie sich gern Hilfe dazu. Sagen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie in dieser Situation erst einmal jemanden anrufen möchten, zum Beispiel einen Nachbarn oder einen Familienangehörigen.

Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, über etwas Stillschweigen bewahren zu müssen. Um nicht aufzufliegen, fordern Trickbetrüger oft auf, etwas nicht weiterzuerzählen. Als Gründe nennen sie zum Beispiel "Sie behindern sonst die Arbeit der Polizei" oder "Wenn das bekannt wird, kann es für Sie richtig teuer werden". "Bewahren Sie auch kein Stillschweigen, wenn Sie auf einen Betrüger hereingefallen sind", sagt Farina Stinski. "Überwinden Sie bitte Ihre Scham und erstatten Strafanzeige. Nur so lässt sich den Kriminellen das Handwerk legen."

Fallen Sie nicht auf die "Rückruf-Masche" herein. Betrüger am Telefon schlagen oft vor, die Rückruftaste zu drücken, um sich zu vergewissern, dass ein echter Polizist anruft. Oft erscheint im Display sogar die Notrufnummer "110". "Das ist ein technischer Trick", erklärt Farina Stinski. "Wenn Sie die Rückruftaste drücken, landen Sie nicht bei der echten Polizei, sondern wieder bei den Betrügern." Deshalb statt der Rückruftaste immer selbst die Nummer eingeben. "Rufen Sie bei Ihrer örtlichen Polizeiwache an und erklären die Situation", rät die Präventionsbeauftragte. "Die Kolleginnen und Kollegen wissen auch Bescheid, ob es beispielsweise wirklich Probleme bei einer örtlichen Baustelle gibt." Die Nummer der nächsten Polizeiwache sollte man am besten auf einer Karte notieren und diese für solche Fälle griffbereit neben das Telefon legen.

• Generell gilt: Die Polizei ruft niemals mit der Telefonnummer 110 an und fordert niemals Bargeld oder Wertsachen.

• Seriöse Handwerker, der örtliche Schornsteinfeger, Mitarbeiter der Telekom sowie Behördenmitarbeitende kommen nicht ohne Termin vorbei.

• Bei Anrufen mit unbekannter Nummer sollte man sich nur mit "Hallo" und nicht mit dem Namen melden. Persönliche Daten wie Name, Anschrift, persönliche Angaben wie "Ich lebe allein" oder "Ich habe Bargeld im Haus" oder gar Kontodaten sollten niemals am Telefon angegeben werden.

Glauben Sie keinen angeblich lukrativen Versprechungen. Anrufe mit Inhalten wie "Sie haben viel Geld gewonnen" oder "Sie haben ein Vermögen geerbt", die mit einer Zahlungsaufforderung verbunden werden, zum Beispiel, um Gebühren zu decken, sind niemals wahr.

• Zur Sicherheit lassen sich Sicherheitsmaßnahmen bei der Hausbank oder Sparkasse einrichten. Beispielsweise kann man ein Tageslimit für Bargeldabhebungen bestimmen oder vereinbaren, dass höhere Summen nur in Begleitung einer vorher festgelegten Vertrauensperson ausgezahlt werden.

E-Mails mit unbekanntem Absender aus dem Ausland können ungesehen gelöscht werden. Bei unbekannten E-Mail-Absendern sollten zudem niemals Links angeklickt oder Anhänge heruntergeladen und geöffnet werden. Sie enthalten oft Computerviren oder Spionageprogramme, mit denen sich großer Schaden anrichten lässt – von der Zerstörung der Festplatte bis zu Abbuchungen vom Bankkonto.

• Manche Betrüger suchen im Telefonbuch nach potenziellen Opfern. "Überlegen Sie sich, ob Ihr Eintrag in das öffentliche Telefonbuch wirklich notwendig ist", rät Farina Stinski. "Freunde und Bekannte haben Ihre Nummer sowieso."

Farina Stinski gibt gern nähere Informationen zu den Methoden von Betrügern und Trickdieben. Sie hält dazu auch Vorträge bei Vereinen, Institutionen und Einrichtungen. Kontakt: Tel. 04141-102-109, E-Mail: #+bfk@pi-std.polizei.niedersachsen.de

Redakteur:

Stephanie Bargmann aus Stade

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