Wasserretter sind stolz auf ihre Neuanschaffung
DLRG-Ortsgruppe Stade präsentierte erstmals das neue Rettungsboot "Good Will"
jd. Stade. Bei der DLRG-Ortsgruppe Stade kommt in dieser Saison ein neues Rettungsboot zum Einsatz. Lange stand dessen Finanzierung auf der Kippe. Denn die Anschaffungskosten in Höhe von 135.000 Euro trug der Landkreis nur knapp zur Hälfte. 73.000 Euro mussten die Wasserretter selbst übernehmen. Das klappte letztlich, weil die Stader DLRGler fleißig Spenden sammelten. Das WOCHENBLATT hatte diese Aktionen mit Spendenaufrufen unterstützt. Die mit 10.000 Euro größte Einzelspende kam von der Dow. Grund genug, dass der Stader Dow-Werksleiter Dr. Neldes Hovestad das auf der Hatecke-Werft auf Krautsand gebaute Boot als einer der Ersten zu sehen bekam.
Der Stader DLRG-Vorsitzende Christian Schaarschmidt und sein Stellvertreter Christian Hellwege fuhren mit dem Boot auf dem Anhänger auf dem Dow-Werksgelände vor, um die Neuerwerbung Hovestad und seiner Mitarbeiterin Sabrina Wehner zu präsentieren. Das neue Rettungsboot löst den Vorgänger "Good Will" ab, der mehr als 30 Jahre auf der Elbe im Einsatz war, und wird auch dessen Namen weiterführen.
"Dieses Boot bedeutet für die Menschen nicht nur mehr Sicherheit auf der Elbe", so der Vereinsvorsitzende Schaarschmidt, "sondern vor allem auch ein höheres Maß an Sicherheit für unsere Einsatzkräfte." Der Neubau habe gegenüber der alten "Good Will" nur Vorteile, erläuterte der zweite Vorsitzende Hellwege. Das Boot sei schneller, liege stabiler im Wasser und sei den heutigen Herausforderungen besser gewachsen.
Die "Good Will" ist fast sieben Meter lang und kann ebenso wie das große Schwester-Boot "Kiek Ut" Notfallpatienten transportieren. Solche Patiententransporte, zum Beispiel von Kreuzfahrtschiffen, mussten die DLRG-Rettungskräfte auf der Elbe in den vergangenen Jahren häufiger vornehmen.
Beeindruckt zeigte sich Hovestad von der Zugkraft des Bootes: Die "Good Will" kann dank ihres starken Innenbordmotors deutlich größere Boote ins Schlepptau nehmen. Da sowohl bei der DLRG als auch bei der Dow die Sicherheit an erster Stelle stehe, passe die Förderung der Retter sehr gut zum Stader Unternehmen, so Hovestad.
Seitens der Dow hat Instandhaltungsingenieurin Wehner das Projekt in ihrer Funktion als Spendenpatin beratend begleitet. Wehner, die als Jugendliche selber in der DLRG aktiv war, hatte den Spendenantrag befürwortet. Sie freue sich, dass die Dow einen nicht unbedeutenden Beitrag zur Anschaffung des neues Bootes geleistet habe.
Schaarschmidt machte noch einmal deutlich, dass die öffentliche Hand keineswegs die vollen Anschaffungskosten eines solches Bootes übernehme, auch wenn es im Dienst für die Allgemeinheit stehe. Das sei ein weit verbreiteter Irrtum. Da das neue Boot in den Katastrophenschutz eingebunden sei, trage aber der Landkreis knapp die Hälfte der Kosten. Den größeren Anteil habe die DLRG als Rettungsorganisation irgendwie selber beschaffen müssen. "Aus diesem Grund sind wir als Ehrenämtler auf Spenden angewiesen", meint der DLRG-Vorsitzende.
In Kürze erfolgt die Bootstaufe. Danach liegt die neue "Good Will" bereit in Stadersand, um jederzeit zu einem Einsatz auf der Elbe auslaufen zu können.
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