Großbrand in der Stader Altstadt - Feuerwehr verhindert Katastrophe
jd. Stade. War es Brandstiftung? Ein Großaufgebot der Feuerwehr verhinderte in der Nacht auf Mittwoch eine verheerende Feuersbrunst in der Stader Altstadt. In der Straße "In der Börne" brannte in einem Hinterhof ein Müllcontainer. Die Flammen griffen auf ein Wohn- und Geschäftshaus über, dessen Front an der Fußgängerzone in der Hökerstraße liegt. Rund 150 Einsatzkräfte waren vor Ort. Die Feuerwehrleute sorgten dafür, dass sich der Brand nicht auf die benachbarten Gebäude ausdehnte. Wegen der engen Bebauung hätte eine Katastrophe gedroht. Dass erneut ein Container brannte, legt einen bösen Verdacht nahe: Bereits im Frühjahr hatte eine Serie von Brandstiftungen bei Müllcontainern Feuerwehr und Polizei in Atem gehalten.
Anwohner hatten nachts gegen 3.50 Uhr ein Knallen gehört und den brennenden Abfallcontainer bemerkt. Sie schlugen sofort Alarm und weckten die Bewohner der umliegenden Häuser. Beim Eintreffen von Feuerwehr und Polizei brannte der offene Holzverschlag, in dem sich der Container befand, lichterloh. Das Feuer hatte sich schon über den darüber liegenden Balkon bis zum Dachstuhl hochgefressen. Der starke Funkenflug stellte eine unmittelbare Gefahr für die angrenzenden Häuser dar.
Die Einsatzkräfte evakuierten rund 30 Personen aus den angrenzenden Wohnungen. Sie wurden zunächst notdürftig in einer Garage untergebracht und vom Rettungsdienst betreut. Die meisten konnten nach Beendigung der Löscharbeiten in ihre Wohnungen zurückkehren. Mitarbeiter des Ordnungsamtes waren vor Ort, um die Unterbringung der Bewohner des vom Brand betroffenen Hauses zu organisieren. Sie fanden Unterschlupf in einer in der Nähe liegenden Pension. Glück im Unglück: Verletzt wurde niemand.
Löschtrupps der Feuerwehr bekämpften den Brand in dem langgestreckten und verschachtelten Gebäudekomplex von mehreren Seiten. Auch die Drehleitern kamen zum Einsatz, um den Dachstuhlbrand zu löschen. Im Inneren hatten die Brandbekämpfer Mühe, sich in den stark verqualmten Räumen zu orientieren. Sie traten Türen ein und rissen Zwischendecken ab, damit sie die Brandherde in jedem Winkel des Hauses erreichen konnten. Um 7 Uhr morgens waren auch die letzten Glutnester gelöscht.
Wegen der besonderen Gefahrenlage - ein Übergreifen der Flammen auf weitere Gebäude hätte den gesamten Straßenzug an der Hökerstraße in Schutt und Asche legen können - wurde Großalarm ausgelöst. Sämtliche Züge und Ortswehren der Stadt Stade waren zur Brandstelle geeilt, die Harsefelder Feuerwehr rückte mit einer zusätzlichen Drehleiter an.
Außer der Feuerwehr waren in der Nacht Helfer des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter-Unfallhilfe im Dienst. Die Einsatzkräfte waren mit ihren Rettungswagen auf dem Parkplatz am Stadeum in Bereitschaft..
Vom Brand stark in Mitleidenschaft gezogen wurde das Restaurant Dionysos. Es wird vorerst geschlossen bleiben. Dichte Rauchschwaden waren durch Küche und Gaststube gezogen. Sie müssen von Ruß befreit und renoviert werden. Eigentümer des vom Brand geschädigten Gebäudes ist der Stader Stadtbrandmeister Klaus-Daniel Ney, der auch Inhaber der direkt an das Dionysos angrenzenden Schuhhauses ist. Nach vorläufigen Schätzungen beläuft sich der Schaden auf 500.000 Euro.
Die Polizei nahmen haben bereits die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Wodurch das Feuer in dem Müllcontainer entstanden ist, ist derzeit noch unklar. Die Polizei will Brandstiftung nicht ausschließen. Genaue Ergebnisse wird es aber erst nach den Recherchen der Brandexperten geben, die in den kommenden Tagen anlaufen wird.
Die Stader Polizei sucht Zeugen, die Beobachtungen gemacht haben oder Hinweise zum Brandausbruch geben können: Tel. 04141 - 102215.
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