Wenn Festnetz und Mobilfunk ausfallen
Große THW-Fernmeldeübung in Stade mit 110 Einsatzkräften
Das Team des Technischen Hilfswerks (THW) hat am langen Wochenende gezeigt, dass auf die Hilfs- und Katastrophenschutzorganisation in Sachen Technik jederzeit Verlass ist. Bei einer Übung in Stade-Wiepenkathen wurde der Zusammenbruch des Telefonnetzes simuliert. Die THW-Leute trainierten die Einrichtung sicherer Kommunikationswege, wenn nach einem Hochwasser weder Fest- noch Mobilfunknetz funktionieren. Mehr als 40 Kilometer Fernmeldekabel verlegten die rund 110 THW-Kräfte aus 16 Ortsverbänden, die am Himmelfahrtswochenende im Rahmen der Übung "Feldschnack 2023" in Wiepenkathen zusammenkamen.
Zusammenarbeit vieler Trupps wurde geübt
Wenn nach starken Regenfällen großflächig der Strom ausfällt, können weder Telefon noch Handy genutzt werden. Kommunikation zwischen Behörden ist dann oft nur noch über Satelliten oder Boten möglich. Um für solche Fälle gewappnet zu sein, bauten Gruppen des THW-Fachzuges Führung/Kommunikation ein autarkes Kommunikationsnetz auf, das 17 Endpunkte miteinander verband. Bei sogenannten Großschadenslagen ist das Zusammenspiel vieler Bautrupps erforderlich. Das muss aber regelmäßig geübt werden.
Alle wichtigen Aspekte bewertet
Das geeignete Gelände wurde im Vorfeld der Übung durch die Ortsverbände Stade, Osterode und Lübeck erkundet, die auch die Streckenführung planten. Alle Aufgabenstellungen beinhalteten Maßnahmen aus dem Hoch- und Tiefbau. Bei der Übung wurden alle Aspekte bewertet, die im Ernstfall für eine erfolgreiche Umsetzung von technischen Hilfsmaßnahmen von Bedeutung sind. Dazu zählen die Vorgehensweise bei der Verlegung der Kabel, das taktische Handeln der einzelnen Trupps, die Befehlsstruktur, die Zusammenarbeit der Helfer und die Rückmeldungen an die Leitstellen.
In kritischen Fällen verlegen die Fernmeldetrupps Feldtelefonleitungen unter Straßen und Schienen, quer durch Flüsse und mitten durch freies Gelände hinweg - und das über zum Teil sehr lange Strecken. Bei der Übung gaben drei THW-Expertinnen und -Experten den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wertvolle Hinweise und Tipps. Außerdem achteten sie darauf, dass die Sicherheitsvorschriften eingehalten wurden. Mit dabei waren auch 16 Logistiker, die die Einsatzkräfte mit Verpflegung unterstützten.
Das THW ist die ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 85.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW beim Katastrophen- und Bevölkerungsschutz.
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